Selten hat ein Elektroauto für so viel Aufsehen gesorgt wie der Cybertruck von Tesla. Elon Musk (52) und seine Ingenieure haben nicht nur beim kantigen Design alles gegeben. Sondern auch bei den Akkus. Deren Reichweite war stets ein gut gehütetes Geheimnis.
Nun wurde sie geleakt. Kurz bevor die ersten Fahrzeuge ausgeliefert werden. Die Angaben sorgen für eine negative Überraschung. Schon nach 26 Kilometern Fahrt sind sechs Prozent der Batterien leer.
Ohne Pfuus am Strassenrand
Rechnet man die Angaben hoch, steht das kantige SUV-Monster mit seinen Scheiben aus Panzerglas nach etwas mehr als 400 Kilometern ohne Pfuus am Strassenrand. Und das, obwohl riesige Akkus verbaut sind – 100 bis 120 kWh. Das verärgert Tesla-Fans, die bereits einen Cybertruck geordert haben.
Kein Wunder: Ein Tesla Model S schafft mit kleineren Akkus 700 Kilometer, ohne Strom tanken zu müssen. Technischer Fortschritt? Fehlanzeige. Am 30. November wird Tesla die ersten Cybertrucks an die Kundinnen übergeben.
Das eigene Grab geschaufelt?
Die Preise bewegen sich zwischen 40'000 und 50'000 Dollar. Manch ein Fan wird da wohl auch über die geringe Reichweite hinwegsehen. Ob er zum kommerziellen Erfolg wird, daran scheint mittlerweile auch Elon Musk zu zweifeln. «Vielleicht hat sich Tesla mit dem Cybertruck sein eigenes Grab geschaufelt», sagte Musk.
Und für Europa nimmt Tesla noch gar keine Bestellungen auf. Das Serienmodell des weltraumtauglichen Monster-Pick-ups «für eine menschenfeindliche Welt», so Musk, würde bei uns mit seinen Fenstern aus Panzerglas, ultraharter und spitzkantiger Karosserie wohl auch mangels Verkehrssicherheit nicht so schnell eine Strassenzulassung erhalten.
125'000 Cybertrucks pro Jahr
Ob Musks Rechnung doch noch aufgeht, ist mehr als fraglich. Ab 2025 will er jährlich bis zu 125’000 Cybertrucks bauen und sich mit dem mächtigen Modell einen neuen Kundenkreis erschliessen. Zudem ist ungewiss, ob sich in Amerika die Pick-up-Freunde mit der reichlich futuristischen Optik des Cybertrucks anfreunden werden.
Dieser Artikel erschien zuerst beim Blick unter dem Titel «Teslas Cybertruck macht schon nach wenigen Kilometern schlapp».
3 Kommentare
Liebe Redaktion, einfach mal Jason Camisas Video auf bekannter Plattform schauen. Nicht nur Lesen bildet.
Da kann ich mattalexander nur zustimmen: Schlagzeile à la Blick / 20min und falsche Vergleiche! Bitte, Handelszeitung, etwas fundierter. Auch wenn sicher das neue Model S gemeint ist, schafft dieses knapp 600km (habe das ältere S) und der Akku der neuen S sind immer 100kWh, also so gross wie beim Cybertruck der kleinere Akku. Man muss sich fragen: Gibt es denn Pickups die schon mehr als 400km schaffen - in Realität, nicht nach WLTP!
Und übrigens ist das 48V System sehr interessant und setzt sich hoffentlich durch. Als Experte in diesem Bereich kann ich dazu nur raten, es eliminiert so einige Problemchen & Störungen (gerade wenn die Autos nicht mehr ganz neu sind) und reduziert z.B. auch die Kabelquerschnitte.
Lieber Herr Berger,
schade vergleichen sie in ihrem Artikel Äpfel mit Birnen, nur um einen „clickbait“ Titel zu schreiben. Für den Cybertruck (26km/6*100=433km) handelt es sich um eine reale Reichweitenberechnung des Bordcomputers. Die aufgerundeten 700km für das Model S stammen womöglich von den knapp 650km aus den Testzyklen WLTP oder EPA. Es ist fehlerhaft die reale Reichweite und Testzyklen 1:1 zu vergleichen, da diese bis zu 30% abweichen können.
Zudem zweifeln sie daraus den technischen Fortschritt des Cybertrucks an. Irgendwie überraschen, denn es werden neue 4680 Zellen verbaut, Materialien und Produktionsprozesse eingesetzt, die bisher in der Autoindustrie nicht verwendet wurden, und ein 48V Niederspannungssystem verbaut, das Autozulieferer dazu bewegen wird, das 12V System endlich auslaufen zu lassen.
Die generelle Aussage, dass der „Monster“ Pick-up kein technischer Fortschritt ist geht somit nur, wenn man diesen mit falschen Einheiten und einer 10 jährigen Limousine vergleicht.
Liebe Handelszeitung, bitte publiziert keine Blick Artikel, welche durch unsorgfältige Recherche falsche Schlussfolgerungen ziehen.