In der Schweizer Konzernwelt geben immer noch Männer den Ton an. Gerade mal drei von hundert an der Börse SIX gehandelten Unternehmen werden von Frauen geführt: Ems Chemie mit Magdalena Martullo-Blocher an der Spitze, Dormakaba mit Sabrina Soussan als CEO und Ascom mit Jeannine Pilloud als Chef.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Präsidium der Verwaltungsräte: Frauen sind rar.
Eine Stufe weiter unten ist das Verhältnis ebenfalls verzerrt - im Schnitt besetzen Frauen lediglich 12 Prozent der Posten im Executive Management, wie eine aktuelle Analyse der Bank Vontobel ergeben hat. Und bei sieben Konzernen bleiben die Männer in der Geschäftsleitung gar unter sich. «Die Ergebnisse sehen, ehrlich gesagt, sehr enttäuschend aus», schreibt Vontobel.
Die Schweiz sollte die Blamage des späten Wahlrechts für Frauen nicht wiederholen, findet HZ-Autorin Melanie Loos. Deshalb brauche es Frauenquoten.
Löbliche Ausnahmen gibt es dennoch, wie unsere Grafik der Woche zeigt. Ascom und Roche stechen beispielsweise positiv hervor.
Und dass nun auch die übrigen Konzerne mehr Frauen befördern, dafür sorgt die Politik. Denn das seit Anfang Jahr gültige Aktienrecht sieht Quoten vor. Bis in viereinhalb Jahren muss mindestens jeder fünfte Topmanager weiblich sein. Und bis in knapp zehn Jahren sollten Frauen 30 Prozent der Posten in den Verwaltungsräten besetzen.
(mbü)