Die laufende Strafuntersuchung gegen die Credit Suisse durch den Genfer Staatsanwalt Yves Bertossa wegen Organisationsmängeln in der Geldwäscherei-
Bekämpfung nimmt eine neuer
liche
Wendung: Ein privater Neben
kläger, der Mil
liardär und georgische Ex-
Premiermi
nister Bidzina Ivanishvili, fordert in einer Eingabe die Abberufung von Bertossa als verfahrensführendem Staatsanwalt, wie die «Handelszeitung» aus zwei unabhängigen Quellen erfahren hat.
Hintergrund ist offenbar, dass das Strafverfahren gegen die CS ins Stocken geraten ist. Die Genfer Staatsanwaltschaft gibt auf Anfrage zum Sachverhalt keinen Kommentar ab.
Freigabe des Finma-Berichts
Staatsanwalt Bertossa hatte im letzten Jahr versucht, an den
Finma-Enforcement-Bericht zu den CS-Geldwäscherei-
Mängeln zu kommen. Darin wird auch die Bankbeziehung zu Ivanishvili ausführlich gewürdigt. Die
Geschäftsbeziehung mit dem politisch exponierten
Milliardär sei «zu spät als solche mit erhöhten Risiken erfasst und entsprechend behandelt» worden, schrieb die Finma in einer späteren
Medienmitteilung.
Das Genfer Zwangsmassnahmengericht hatte zunächst einer Freigabe des Finma-Berichts für das
Genfer
Strafverfahren gegen die CS
zugestimmt. Dagegen rekurrierte die
Credit Suisse. Das Verfahren ist vor dem
Bundesgericht anhängig.