Die Uhrenmarke Swatch reagiert - wie bereits angekündigt - mit der «Swatch Touch Zero One» und der «NFC-Swatch» (NFC; Near Field Communication) auf die Welle neu lancierter Smartwatches. Dabei will Nick Hayek, CEO der Swatch Group, insbesondere mit langlebigen Batterien im Wettbewerb mit Technologiekonzernen wie Apple oder anderen Uhrenherstellern punkten, wie er im Interview mit der «Handelszeitung» erklärt.
Nebst der Funktionalität müssten Uhren gleichzeitig auch schön und praktisch sein, so Hayek weiter. «Hier kommt das Problem der Gangautonomie der Batterie ins Spiel. Ein Konsument, der heute viel unterwegs ist, will nicht noch ein Ladegerät für die Uhr mitschleppen.» Dieses Problem sei bis heute nicht gelöst. «Das Geschäftsmodell der neuen Uhren ist wie beim Mobiltelefon: Nach einem Jahr kann man das Gerät wegwerfen, weil die technologische Entwicklung bei Speicher, Display, Funktionalität enorm ist.»
«Revolutionäre Batterie» kommt nächstes Jahr
Für Hayek ist klar: «Wer eine Batterie auf den Markt bringt, mit der man eine smarte Uhr ein halbes Jahr nicht aufladen muss, der hat einen Wettbewerbsvorteil.» Daher würden zur Swatch Group gehörende Unternehmen, wie das Forschungsunternehmen Belenos und die Batterieherstellerin Renata, intensiv an dem Problem arbeiten. «Nächstes Jahr werden wir mit einer revolutionären Batterie auf den Markt kommen, nicht nur für Uhren, sondern auch für Automobile», verspricht Hayek.
Die AppleWatch sieht Hayek nach wie vor nicht als Bedrohung für die Schweizer Uhrenindustrie, sondern als Chance. Die Marke Swatch habe das Glück, dass sie nun in einem Atemzug mit Apple genannt wird. «Das hat vor allem in den USA ein enormes Interesse für die Marke geweckt.» Bereits mit der Lancierung des Mobiltelefons mit Zeitanzeige sei die Uhrenbranche nicht unter Druck gekommen, so der Swatch-Chef weiter. «Wir verkaufen seither sogar auch mehr mechanische Uhren, obwohl diese viel unpräziser sind als die Uhren auf dem Handy-Display.»
(sda/ccr)