Kommt es beim Waldhaus Flims zu einem Neuanfang? Seit knapp einem Jahr ist das historische Bündner Luxushotel geschlossen. Dem Traditionshaus ist das Geld ausgegangen – mit drastischen Konsequenzen fürs Personal. Praktisch alle 120 Mitarbeitende bekamen Ende August 2023 die Kündigung. Bloss zwei oder drei Manager plus einige wenige Angestellte durften bleiben, wie damals ein Insider gegenüber Blick sagte. Schliesslich muss das Waldhaus für mögliche neue Besitzer in Schuss gehalten werden.

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Der Verkauf des Flimser Luxustempels steht nun offenbar kurz bevor. Der «Südostschweiz» liegt nämlich ein an Gäste gerichtetes E-Mail des derzeitigen Hotelmanagers Bosko Grozdanic vor, in dem es heisst: «Wie Sie vielleicht bereits wissen, haben wir den Betrieb per 1. Oktober 2023 eingestellt und nun einen Käufer für das Waldhaus Flims Wellness Resort gefunden». Und: Die Übergabe werde in den nächsten Wochen abgeschlossen sein, zitiert die Zeitung weiter aus dem englischen Schreiben, das nun die Spekulationen über eine baldige Wiedereröffnung anheizt.

US-Investoren sind gescheitert

Das 1877 gegründete Waldhaus Flims, das viele Jahrzehnte lang vom wachsenden Tourismus in den Bergen profitierte, steckt schon länger in der Krise. 2015 ging es ein erstes Mal pleite. Noch im selben Jahr stieg die US-Beteiligungsgruppe Z Capital Partners mit ehrgeizigen Plänen ein. 40 Millionen Franken blätterten die neuen Besitzer für das Anwesen hin. Weitere 40 Millionen steckten sie in eine umfassende Sanierung – inklusive Ausbau des Spa-Angebots.

Um die Kosten wieder einzuspielen, setzten die amerikanischen Investoren auf eine Hochpreisstrategie. Der Preis für die neue Präsidentensuite kletterte auf bis zu 5000 Franken pro Nacht. Unter dem Strich ging die Rechnung aber nicht auf. Das Hotel darbt seit einem Jahr vor sich hin, weil auch die Standortgemeinde Flims auf eine staatliche Finanzspritze verzichtet hat.

Details zum Verkaufsdeal nicht bekannt

Mit dem sich abzeichnenden Besitzerwechsel soll es zu einem Neustart kommen. Einzeldetails zum Deal sind nicht bekannt – auch nicht, um wen es sich bei den neuen Eigentümern handelt und wie hoch der Verkaufspreis ist. Die Hotelführung vom Waldhaus Flims beantwortete mehrere Anfragen von Blick nicht.

Das Portal «Hotel Inside» berichtete aber bereits vor einem Jahr, dass der Verkauf damals vor allen an den viel zu hohen Preisforderungen gescheitert waren. Angeblich soll Z Capital Partners 100 Millionen Franken verlangt haben. Dennoch sei es zu Gesprächen mit mehreren Interessenten gekommen – unter anderem mit Investoren aus China und den Golfstaaten. Es ist also gut möglich, dass das Waldhaus von amerikanischen in asiatische Hände übergeht.