Über 50 Jahre lang war Klaus Schwab (86) das Gesicht des Weltwirtschaftsforums in Davos GR. Jetzt tritt der Gründer des Wirtschaftstreffens in den Bündner Bergen kürzer. Und leitet damit seine Nachfolge ein. Schwab gibt seinen Posten als geschäftsführender Vorsitzender auf, wie das WEF auf Anfrage von Blick bestätigt. Er bleibt dem WEF erhalten und wird per Januar 2025 Vorsitzender des Stiftungsrates.

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Seinen Rückzug als Chef gab Schwab in einem internen E-Mail an diesem Dienstag bekannt, wie das Portal Semafor berichtet. Demnanch soll der Abgang noch vor der nächsten WEF-Austragung im kommenden Jahr über die Bühne gehen. Er will weiterhin Einsitz im Vorstand haben, jedoch ohne operative Verantwortung.

Vier strategische Ausschüsse

Das WEF erklärt: «Seit 2015 hat sich das Weltwirtschaftsforum von einer Begegnungsplattform zur führenden globalen Institution für öffentlich-private Zusammenarbeit gewandelt. Als Teil dieses Wandels durchläuft die Organisation auch eine geplante Governance-Entwicklung von einer gründergeführten Organisation zu einer Organisation, in der ein Präsident und eine Stiftungsleitung die volle Führungsverantwortung übernehmen.»

Die Konsequenz dieses Umbaus: Bis Januar 2025 wird Klaus Schwab vom geschäftsführenden Vorsitzenden zum Vorsitzenden des Stiftungsrats wechseln. Und damit der wichtige Mann an der Spitze des WEF bleiben. Denn: «Darüber hinaus wird der renommierte Stiftungsrat des Forums um vier strategische Ausschüsse herum organisiert sein, um die Wirkung unserer Arbeit weiter zu verstärken. Diese Veränderungen unterstreichen unsere institutionelle Kontinuität bei der Bereitstellung einer unabhängigen und unparteiischen Plattform zur Bewältigung der komplexen Herausforderungen einer vernetzten Welt», heisst es weiter.

WEF-Präsident hat bereits führende Rolle inne

Wer seine Nachfolge antreten soll, bleibt noch offen. Laut Bericht strich der WEF-Gründer jedoch hervor, dass die Direktion unter der Leitung von Präsident Borge Brende (58) «die volle Verantwortung für die Geschäftsführung» übernommen habe. Der Norweger steht damit als möglicher Thronfolger im Raum.

1971 gründete Schwab die gemeinnützige Stiftung European Management Conference. Diese benannte er 1987 in den heutigen Namen Weltwirtschaftsforum um. Seither folgt jedes Jahr die globale Wirtschafts- und Politikelite Schwabs Ruf und reist Anfang Jahr nach Davos. Nach 53 Jahren hat der Gründer von der Tätigkeit an der Front also genug.