Es waren schwere Anschuldigungen, mit denen sich WEF-Gründer Klaus Schwab letzten Sommer konfrontiert sah. In einer Klage vor einem New Yorker Gericht behauptete die ehemalige WEF-Angestellte Topaz Smith, sie sei von Schwab und von Kaderleuten des World Economic Forum aufs schwerste beleidigt und diskriminiert worden. Darüber berichtete auch die Weltpresse, als erste das «Wall Street Journal». Nun gibts eine Wende im monatelangen Arbeitsstreit. Die Anwälte der Klägerin zogen Anfang Woche ihre Vorwürfe und Klage vor Gericht zurück, wie Gerichtsdokumente zeigen. Dieser Sachverhalt wird auch von einem WEF-Sprecher in Genf bestätigt. 

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«You look pretty today»

Es ist zu vermuten, dass sich Klägerin und Beklagte in einem aussergerichtlichen Vergleich einigten. Im Normalfall werden diese Diskriminierungsklagen mit einer Zahlung erledigt. Allzu gross dürfte diese nicht ausgefallen sein, denn diverse Behauptungen von Smith waren ziemlich gewagt. Sie behauptete, beim WEF habe ein toxisches Arbeitsklima geherrscht und Schwab habe «unangebrachte Kommentare zu Äusserem» von Frauen abgegeben und einer Mitarbeiterin geraten, einen Mann zu suchen. Ein CEO hätte gegenüber einer WEF-Mitarbeiterin gemeint: «You look pretty today». In diesem Umfeld sei sie als schwarze Frau und Schwangere diskriminiert worden. Schliesslich hätte man sie nach ihrer Entlassung durch eine «weisse und nicht schwangere Person» ersetzt. Als Folge davon hätte sie an Depressionen gelitten und eine Einkommenseinbusse erfahren. 

Das WEF und Schwab hatten die Vorwürfe stets als falsch zurückgewiesen. In einer Eingabe vor Gericht sagte Schwab: «Ich habe die Klägerin nie getroffen, nie mit ihr kommuniziert, sie nie geführt oder mit ihr zusammen gearbeitet.» Smith war bei Forum LLC angestellt, einer Firma mit Sitz im US-Bundesstaat Delaware.