Das Weltwirtschaftsforum und sein Gründer Klaus Schwab wurden von einer Mitarbeiterin in New York, einer Afroamerikanerin, wegen Rassen- und Schwangerschaftsdiskriminierung verklagt.

Das Forum, das vor allem für sein jährliches Treffen von Politikern und Wirtschaftsführern in Davos bekannt ist, hatte der Politikexpertin Topaz Smith mitgeteilt, dass ihre Stelle sofort nach ihrer Rückkehr aus dem Mutterschaftsurlaub gestrichen werde. Laut der am Montag vor einem Bundesgericht in Manhattan eingereichten Klage wurde diese jedoch Anfang dieses Jahres durch eine nicht schwangere, weisse Frau besetzt.

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Die Klage folgt auf einen Bericht des «Wall Street Journal» vom Juni, in dem eine frauenfeindliche und rassistische Arbeitsplatzkultur beschrieben wird und der auch Smiths Anschuldigungen enthält.

Vorwurf der systematischen Diskriminierung

«Es ist zwar enttäuschend, dass solche falschen Behauptungen aufgestellt werden, aber jetzt, da diese Angelegenheiten vor Gericht verhandelt werden, wird die Leichtfertigkeit und Falschheit dieser Behauptungen offensichtlich werden», sagte Yann Zopf, ein Sprecher des WEF, in einer Erklärung.

In der Klage wird behauptet, dass das Forum seine schwarzen Mitarbeiter «systematisch diskriminiert» und dazu neigt, «schwarze Mitarbeiter von Davos fernzuhalten». Smith nahm an öffentlichen Sitzungen, die sie für die Konferenz in der Schweiz organisiert hatte, per Videocall teil, nachdem das WEF sich geweigert hatte, ihre Reisekosten zu übernehmen, so die Klage.

Smith, die vor ihrem Mutterschaftsurlaub damit begonnen hatte, in eine kundenorientiertere Funktion zu wechseln, behauptet auch, dass sich diese neue Position nie ergeben habe. Als sie die Arbeit wiederaufgenommen habe, sei ihr stattdessen eine befristete, sechsmonatige Aufgabe angeboten worden, die sie derzeit ausführe.

Die Stelle sei nur eine Taktik gewesen, «um Smith zu überzeugen, weiterzumachen, ohne das Forum für seine offensichtliche Diskriminierung zur Rechenschaft zu ziehen», heisst es in der Klage.

Das WEF hatte im Mai angekündigt, dass Schwab von der aktiven Führung der Organisation zurücktrete und bis Januar in eine nichtleitende Rolle wechsle.

(bloomberg/spi)