Nach der Hausdurchsuchung im Büro des Bundesamtes für Strassen (ASTRA) in Visp VS hat das Walliser Bauunternehmen Interalp Bau seinen Geschäftsführer freigestellt. Er steht im Verdacht, zwei ASTRA-Mitarbeiter mit Wein und Lebensmittel bestochen zu haben.
Letzten Donnerstag hatte die Bundespolizei im Auftrag der Bundesanwaltschaft Hausdurchsuchungen bei der Aussenstelle Visp des ASTRA und anderen Räumlichkeiten durchgeführt. Dabei wurden drei Personen in Untersuchungshaft genommen. Zwei davon arbeiten für das ASTRA-Büro in Visp. Bei der dritten verhafteten Person handelt es sich um den Geschäftsführer der Interalp Bau AG, wie das Unternehmen in einer Mitteilung vom Donnerstag mitteilte.
Mit Wein beschenkt
Man sei an einer raschen Aufklärung interessiert und arbeite mit den Behörden vollumfänglich zusammen, schreibt das Unternehmen. Der Verwaltungsrat der Interalp Bau habe vergangenen Donnerstag erstmals von möglichen Verfehlungen erfahren. Darauf habe er sogleich Konsequenzen gezogen und den Geschäftsführer von allen Arbeiten und Aufgaben entbunden.
Nach bisherigem Wissensstand hätten zwei ASTRA-Mitarbeiter von Seiten des Geschäftsführers mehrmals Zuwendungen erhalten, schreibt Interalp Bau weiter. Dabei soll es sich allein um Sachleistungen wie Wein oder Lebensmittel gehandelt haben.
Vorläufige Haft
Zu den Hausdurchsuchungen der Bundespolizei ist es im Rahmen eines Strafverfahrens wegen Verdachts auf aktive und passive Bestechung schweizerischer Amtsträger sowie des Verdachts auf ungetreue Amtsführung gekommen.
Für alle drei in Untersuchungshaft genommenen Personen ordnete das zuständige Zwangsmassnahmengericht am letzten Freitag die vorläufige Haft für drei Monate an. Sie folgte damit dem Haftantrag der Bundesanwaltschaft. Ein Haftantrag sei noch ausstehend.
(sda/ise)