Das Bundesverwaltungsgericht hat eine Busse über 7 Millionen Franken gegen die Zahlungsanbieterin SIX bestätigt. Dies, weil SIX ihre Marktmacht missbraucht habe, um Händlern Bezahlterminals und Devisengeschäfte zu verkaufen. Zwar wurde das Karten-Geschäft der SIX mittlerweile an die französische Worldline verkauft. Doch Taten und Busse betreffen die Banker in der Schweiz.
Ein Thema von gestern? Mitnichten. Einerseits sind Abreden und Abhängigkeiten im Kreditkartengeschäft systemimmanent, andererseits hat die Konzentration der Anbieter noch zugenommen. Noch vor dem Verkauf an Worldline hat SIX Payment die Schweizer Konkurrentin Aduno übernommen und kontrolliert hierzulande die meisten Akzeptanzverträge. Wer im Detailhandel mit Karte bezahlt, tut das meist über SIX Worldline, an der die Schweizer Banken noch immer beteiligt sind.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich die Weko das nächste Mal zur Payment-Branche äussert. Eine Untersuchung wegen Marktmacht-Missbrauch läuft gegen die grossen Banken hinter «Twint», eine Anzeige liegt vor gegen Visa und Mastercard. Dass die Weko diese Firmen streng überwacht, ist wichtig, denn der Zahlungsverkehr ist von volkswirtschaftlicher Bedeutung. Gewinne darauf wirken wie eine allgemeine Mehrwertsteuer zu Gunsten der Banken. Und noch sind diese Steuern zu hoch.