Am vergangenen Wochenende haben Kunden aus Sorge vor Versorgungsengpässen wiederholt die Gestelle in den Filialen der Grossverteiler wie Migros, Coop oder Lidl leergekauft.

«Die Nachfrage nach Gütern des täglichen Bedarfs – Körperhygiene, Beilagen, Konserven, Mehl, Zucker – ist am Freitag und am Samstag nochmals massiv angestiegen», bestätigt Marcel Schlatter, Mediensprecher der Migros gegenüber «HZ».

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«Riesiger Personaleinsatz»

Die leeren Regale in den Supermärkten rührten vor allem daher, dass die Migros nicht mehr Personal einsetzen könne: «Wir befindet uns in einer Ausnahmesituation und so kam es in den Filialen teilweise trotz enorm erhöhten Lieferkapazitäten und riesigem Personaleinsatz zu leeren Regalen», sagt Schlatter.

Die Migros versichert, dass sie «rund um die Uhr daran arbeite, die Filialen mit zusätzlichen Mengen zu beliefern», sagt der Sprecher. Um dies sicherzustellen, konnte die Migros eine Aufhebung des Nacht- und Sonntagsfahrverbots erwirken.

Man arbeite in den Verteilzentren in Sonderschichten, verstärke das Personal, mache Extrafahrten für die Belieferung der Filialen und habe die Kapazitäten auf der Strasse weiter erhöht, heisst es von der Migros.

LeShop ist ausgebucht

Weil zahlreiche Menschen nicht mehr in die Supermärkte können oder wollen, ist der Bedarf an Heimlieferservice frappant angestiegen – mit Konsequenzen: «Wegen der grossen Nachfrage sind die Liefertermine von LeShop im Moment vorübergehend ausgebucht», sagt Schlatter. Man arbeite mit Hochdruck daran, die Lieferkapazitäten weiter zu erhöhen.

Obwohl die Migros am Limit laufe, beschwichtigt Schlatter: «Auch in dieser Ausnahmesituation ist es nicht notwendig, grosse Vorräte anzulegen, die weit über den Alltagsbedarf hinausreichen.» 

Die Migros werde auch diese Woche laufend nachliefern und die Regale auffüllen, versichert der Sprecher. 

Hamsterkäufe

Dieser Botschaft möchten die Schweizer Lebensmittelhändler nochmals Nachdruck verleihen: Hamsterkäufe sind nicht notwendig. 

Quelle: HZ

Inserat im «Blick»

In einem Inserat, welches am Montag im «Blick» erschienen ist, halten die Detailhändler fest, dass die Landesversorgung nachhaltig gesichert sei und genug Lebensmittel und Bedarfsgüter für alle verfügbar seien. Man arbeite eng mit den Behörden und den Zulieferern zusammen, und man würde auch die Geschäfte noch häufiger beliefern, um sicherzustellen, dass die Gestelle schnell nachgefüllt werden, steht in dem Inserat. 

Geschaltet wurde das Inserat von allen namhaften Lebensmittelhändlern der Schweiz, das heisst von Coop, Migros, Aldi, Lidl, Spar, Denner, Manor und Volg.

Solidarität zeigen

Im Inserat appellieren die Händler zudem an die Solidarität ihrer Kunden: Wer mehr als nötig kaufe und Hamsterkäufe tätige, sorge dafür, dass andere «leer ausgingen». Zudem würden dadurch die Mitarbeiter - in einer sonst schon sehr herausfordernden Zeit - «über Gebühr strapaziert».

«Das Landesversorgungsgesetz sieht vor, dass die wirtschaftliche Landesversorgung Aufgabe des privaten Sektors ist», sagt Schlatter. In einer schweren Mangel-Lage könne der Bundesrat bedeutende Unternehmen verpflichten, Vorkehrungen zur Versorgung zu treffen.