Migros und Coop gehören weiterhin zu den 50 umsatzstärksten Detailhändlern der Welt. Auch Richemont konnte seine Position unter den Top 100 halten, wie ein am Dienstag vom Beratungsunternehmen Deloitte veröffentlichtes Ranking zeigt.
Die beiden in der Schweiz dominierenden Detailhändler Migros und Coop verteidigten im weltweiten Ranking ihre Plätze 40 beziehungsweise 46.
Starkes Geschäft im letzten Jahr
Im Pandemiejahr 2020 hätte beide ihre Umsätze erheblich steigern können, da die Menschen zu Hause bleiben mussten, mehr Lebensmittel kauften und selbst kochten, heisst es im Deloitte Ranking Global Powers of Retailing. Zudem verzeichnete sowohl die Migros-Gruppe als auch Coop im Onlinegeschäft ein Umsatzwachstum von mehr als 45 Prozent.
Seinen Platz (96) im globalen Ranking hielt auch der in Genf ansässige Luxusgüterkonzern Richemont: Dieser war im Vorjahr in die Top 100 aufgestiegen. Bei Richemont habe der Onlineverkauf die Verluste, die 2020 durch die Schliessung von Läden und das Ausbleiben des Tourismus entstanden seien, teilweise ausgleichen können.
Dufry büsst einige Ränge ein
Vier Plätze auf Rang 124 verlor dagegen der Reisedetailhändler Dufry. Dessen Umsatz ging 2020 wegen der internationalen Reisebeschränkungen um beinahe 70 Prozent zurück.
Dennoch gelte Dufry mit einer beeindruckenden jährlichen Wachstumsrate von 16,2 Prozent seit 2014 noch immer als einer der 50 wachstumsstärksten Detailhändler weltweit, schreibt Deloitte weiter.
Dominanz der USA
Die Liste der Top 10 wird weiterhin von US-Unternehmen dominiert: Sieben der zehn Unternehmen haben ihren Sitz in den USA. Angeführt wird die Rangliste nach wie vor von Walmart, vor dem Online-Händler Amazon. Dieser überholte Costco und rückte auf Rang zwei vor.
Die Corona-Pandemie führte gemäss den Autoren der Studie zu Veränderungen im Verhalten der Konsumenten. Da ein Grossteil der Menschen von zu Hause arbeitete und weiter arbeitet, wurden und werden zum einen mehr Kalorien zu Hause konsumiert und die Ausgaben für Möbel, Gartenprodukte und Heimfitnessgeräte stiegen.
Der Einkauf geschieht näher am Wohnort
Zum andern wurde mehr vor der Haustür eingekauft, was Lebensmittelgeschäften in der Nachbarschaft, lokal verankerten Unternehmen und Produzenten aus der Region zu Gute kam. Dazu sagte in der Mitteilung Karine Szegedi von Deloitte:
«Auch in der Schweiz konnten wir beobachten, dass Unternehmen in den Dörfern und Nachbarschaften von einem grösseren Zustrom der Menschen profitierten, die von zu Hause aus arbeiteten».
Die Studie ermittelt die 250 grössten Detailhändler auf der Welt durch Analyse der öffentlich verfügbaren Daten für das Geschäftsjahr 2019 (Geschäftsjahre der Unternehmen bis 30. Juni 2020) und analysiert ihre Performance auf Regionen- und Produktsektorebene.
(awp/mbü)