Vor einem Jahr hatte Nestlé noch 47 Milliarden Franken Umsatz ausgewiesen - fast 4 Milliarden davon steuerte damals aber der Augenheilmittelhersteller Alcon bei, den Nestlé in der Zwischenzeit vollständig an den Pharmakonzern Novartis verkauft hat.
Wird der Umsatz in Landeswährungen und exklusive Alcon sowie anderen Firmenübernahmen und -verkäufen ausgewiesen, wuchs Nestlé um 7,5 Prozent. 2,7 Prozentpunkte stammen aus Preiserhöhungen, der Rest des Wachstums gelang Nestlé aus eigener Kraft.
Das operative Ergebnis sank von 6,4 auf 6,2 Milliarden Franken. Die operative Marge erreichte 15,1 Prozent (Vorjahr: 14,9 Prozent). Unter dem Strich verdiente Nestlé wie bereits im ersten Semester des Vorjahres 4,9 Milliarden Franken.
Börse reagiert positiv
Das Halbjahresergebnis fiel ausser beim Umsatz besser aus als von Analysten erwartet - an der Schweizer Börse stieg der Aktienkurs bei Börsenbeginn denn auch um 1,7 Prozent, sank aber in der Folge wieder unter ein Plus von einem Prozent.
Besonders gut entwickelte sich Nestlés Geschäft mit Milchprodukten/Glaces, Getränken, Gesundheitsprodukten und Nespresso-Kaffeekapseln.
Am meisten zulegen konnte der Konzern in Asien, Ozeanien und Afrika, das organische Wachstum in dieser Grossregion erreichte 13,3 Prozent. In Nord- und Südamerika konnte Nestlé die Verkäufe um 5,7 Prozent erhöhen, in Europa um 5,8 Prozent.
Kein Aktienrückkauf
Anders als von vielen Beobachtern erwartet, gab Nestlé kein neues Aktienrückkaufprogramm bekannt. Der Konzern hat seit 2007 eigene Titel für 35 Milliarden Franken zurückgekauft. Nun wolle Nestlé seine finanzielle Flexibilität im derzeit schwierigen Wirtschaftsumfeld aufrecht erhalten, heisst es im Communiqué.
Das Unternehmen hat in letzter Zeit kräftig investiert - Mitte Juli übernahm es beispielsweise für 1,4 Milliarden Franken die Mehrheit am chinesischen Süsswaren-Hersteller Hsu Fu Chi.
Nestlé geht für das nächste Halbjahr von wirtschaftlicher und politischer Instabilität, volatilen Rohstoffpreisen und einer gedrückten Konsumentenstimmung in entwickelten Volkswirtschaften aus. Der Konzern bestätigte dennoch sein Jahresziel, den Umsatz organisch um rund sechs Prozent zu erhöhen sowie die operative Marge zu steigern (in Landeswährungen gemessen).
(cms/tno/sda)