Die Zahlen des Branchenverbandes Auto Schweiz zeigen auf, wonach Schweizer Fahrerinnen und Fahrer in Sachen Auto gerade der Sinn steht: Diesel, Benziner oder Stromer? Mercedes, MG oder Mitsubishi? Bis aufs einzelne Fahrzeug heruntergebrochen, kann man bei der Lektüre der Tabellen und Grafiken sehen, was sich Herr und Frau Schweizer in die Garage stellen. Heute Dienstagabend sind die Zahlen für den Januar 2025 herausgekommen. Sie zeigen vor allem eines: Die Verkäufe von Tesla brechen ein.
Konkret: Im Januar 2025 wurden in der Schweiz 240 Stromer aus den Fabriken von Elon Musk (53) immatrikuliert. Im Januar 2024 waren es noch 327 Tesla. Das ist ein Einbruch um 26,6 Prozent. Der Gesamtmarkt, also die Verkäufe aller Marken, bewegt sich aber praktisch auf gleichem Niveau, ist nur 2,9 Prozent tiefer als im Vorjahr.
Der Marktanteil von Tesla ist von 2,1 Prozent im Vorjahr auf 1,6 Prozent geschrumpft. Haben Schweizer Autofahrerinnen und Autofahrer genug von den Eskapaden von Elon Musk? Schadet sein Engagement im Team von US-Präsident Donald Trump (78) der Marke Tesla?
Problematische Doppelrolle von Musk
In der Liste der wichtigsten Marken des Landes ist Tesla auf Platz 18 abgerutscht – 2024 lagen die Amis noch auf Platz 8. Heute stehen sie im Markenranking nur knapp vor Opel, knapp hinter Mazda. Die Grossen wie VW, BMW, Skoda oder Mercedes sind im Januar ausser Reichweite. Der Trend zeigt nach unten, auch wenn das Autojahr erst begonnen hat. Und Tesla den Rückstand noch wettmachen kann.
Klar ist aber, dass Tesla grad mehrere Baustellen hat. So hat die Konkurrenz aufgeholt und Tesla kaum noch frische Modelle im Angebot. Doch es scheint klar, dass Elon Musk für den US-Autobauer immer mehr zur Belastung wird. Werber Frank Bodin ist skeptisch, dass das mit der Doppelrolle als Firmenchef und Politiker funktioniert. «Ich glaube nicht, dass es auf Dauer gut geht», sagt er zu SRF. Eine Marke müsse Vertrauen und Orientierung geben, führt er aus. «Das Vertrauen bei Tesla ist zerstört, weil der Auftritt von Musk unsympathisch ist», glaubt Bodin. Politik sei bei Firmenauftritten und Werbekampagnen eigentlich tabu.
Minus 75 Prozent in Spanien
Nicht nur Schweizerinnen und Schweizer zeigen den Fabrikaten von Elon Musk die kalte Schulter. Noch stärker eingebrochen sind die Tesla-Verkäufe in Spanien. Dort wurden im Januar 75 Prozent weniger Tesla verkauft. In Frankreich resultiert ein dickes Minus von 63 Prozent. Die Zahlen von Deutschland, einem der wichtigsten europäischen Märkte für Tesla, stehen noch aus. Auch dort, wo Musk mit der umstrittenen Partei AfD sympathisiert, rechnen Experten mit einem deutlichen Minus.