Frankreich hat sich in der Weinproduktion 2014 den Spitzenplatz von Italien zurückerobert. Weltweit gesehen war das ablaufende Jahr vom Produktionsvolumen her kein herausragendes, die ersten Schätzungen der Gesamtproduktion gehen von etwa 271 Millionen Hektolitern Wein aus. Das sind sechs Prozent weniger als im Vorjahr, wie der Generaldirektor der Internationalen Organisation für Rebe und Wein (OIV), Jean-Marie Aurand, am Donnerstag in Paris erläuterte. Die Weinproduktion war stärker von klimatischen Unwägbarkeiten geprägt, was zu sehr unterschiedlicher Produktion vor allem in Europa führte.

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An dem Spitzentrio der Weinproduktion ändert sich allein die Reihenfolge. Die Franzosen erobern mit 46,2 Millionen Hektoliter den ersten Platz von den Italienern zurück, die nach einer eher schwachen Ernte auf 44,4 Millionen Hektoliter kommen. Spanien fuhr nach einem Rekordjahr 2013 den Prognosen für 2014 zufolge noch etwa 37 Millionen Hektoliter in die Keller. Diese drei traditionsreichen Weinländer produzieren mit zusammen 128 Millionen Hektolitern knapp die Hälfte der weltweiten Produktion. In der Rangliste platzieren sich Schweizer Winzer mit 0,9 Millionen Hektolitern auf Platz 19 vor Kroatien. Die Weinproduktion war nur um 60'000 Hektoliter besser als im vergangenen Jahr.

Weinproduktion im weltweiten Vergleich

Eine Rekordproduktion meldet Neuseeland, welches 3,2 Millionen Hektoliter (plus 29 Prozent) geerntet hat, während Chile einen spürbaren Rückgang von 22 Prozent verzeichnete. Starke Klimaeinflüsse, Trockenperioden wie vor Jahren in Australien und eine von der Politik verordnete Begrenzungen der Produktion führten zu einer kontrastreichen Entwicklung, hob Aurand hervor. So fällt für das laufende Jahr auch der deutliche Rückgang in mehreren osteuropäischen Ländern auf. Für China, 2013 auf Rang 7 der Produzentenskala, fehlen aktuelle Zahlen.

«Die Produktion dieses Jahres dürfte auch die Nachfrage all derer befriedigen, die Wein industriell verarbeiten, etwa zu Cognac, Essig oder Vermouth», sagte Aurand. Als bemerkenswert strich er heraus, dass Wein immer mehr zu einer internationalen Handelsware geworden ist: «Von fünf getrunkenen Flaschen wurden jeweils zwei importiert.» Das führte zu einem globalen Exportvolumen von 25 Milliarden Euro.

(awp/lur)