Nestlé wird sich an seiner Generalversammlung vom Donnerstag den kritischen Fragen der Aktionärsgruppe Actares stellen müssen. Nach der Affäre mit verseuchten Buitoni-Pizzen möchte Actares unter anderem wissen, wie Nestlé künftig mit solchen Fällen umgeht.

«Hinweise auf die Zustände in der betreffenden Fabrik wurden offenbar nicht gehört», heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Die Gruppe will darum wissen, wie der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern künftig sicherstellen kann, dass solche Hinweise schnell an die entsprechenden Stellen weitergeleitet und solche Fälle damit vermieden werden können.

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Zudem will Actares wissen, wo Nestlé bei der Reduktion von Plastik in den Verpackungen steht: Die Verantwortlichen müssten beispielsweise erklären, ob die firmeneigene Forschung bereits umsetzbare Lösungen zur Reduktion von Plastik entwickelt habe und wie das Unternehmen zu einem Paradigmenwechsel von rezyklierbaren auf wiederverwendbare Verpackungen stehe.

Mehrere Nein-Parolen

Actares empfiehlt den Aktionären, bei mehreren Traktanden mit «Nein» abzustimmen. Unter anderem solle die Entlastung von Verwaltungsrat und Geschäftsleitung «wegen verschiedener Kontroversen, nicht zuletzt dem Fall Buitoni», nicht erteilt werden. Zudem lehnt die Aktionärsgruppe die Wahl von CEO Mark Schneider in den Verwaltungsrat ab, «aus Gründen der Good Governance».

Weitere Nein-Parolen hat die Gruppe auch bei den Anträgen zur Vergütung verfasst sowie zu den Statutenänderungen. Bei letzteren kritisiert Actares vor allem die geplante Möglichkeit, rein virtuelle Generalversammlungen abzuhalten. «Actares ist der Meinung, dass die physische, oder allenfalls hybride, Generalversammlung für viele kleinere, individuelle Aktionärinnen und Aktionäre von grossem Wert ist», heisst es. (sda/ise)