Die Schweizerische Nationalbank (SNB) legt einen Mindestkurs zum Euro von 1.20 Franken fest. In einer SNB-Mitteilung heisst es dazu: «Die gegenwärtig massive Überbewertung des Schweizer Frankens stellt eine akute Bedrohung für die Schweizer Wirtschaft dar und birgt das Risiko einer deflationären Entwicklung.»

Die Nationalbank strebe daher eine deutliche und dauerhafte Abschwächung des Frankens an. «Sie toleriert am Devisenmarkt ab sofort keinen Euro-Franken-Kurs unter dem Mindestkurs von 1.20», heisst es. «Die Nationalbank wird den Mindestkurs mit aller Konsequenz durchsetzen und ist bereit, unbeschränkt Devisen zu kaufen.»

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Der Franken sei auch bei 1.20 pro Euro hoch bewertet und sollte sich über die Zeit weiter abschwächen. Falls die Wirtschaftsaussichten und die deflationären Risiken es erforderten, werde man weitere Massnahmen ergreifen.

Der Euro schoss nach der Ankündigung in die Höhe und notierte um 10.03 Uhr um mehr als 6 Prozent im Plus bei 1,1765 Franken, um 10.35 stand er gar mit plus 8,34 Prozent bei 1.2019 Franken.

Auch der Schweizer Aktienmarkt reagierte mit einem Kurssprung. Der Leitindex SMI stieg innert Kürze um über 100 Punkte und gewann so die Marke bei 5300 Stellen zurück.

Die SNB hat das Wechselkursziel nicht in Absprache mit der Europäischen Zentralbank (EZB) festgelegt. Die EZB teilte am Dienstag mit, sie nehme die Entscheidung der SNB zur Kenntnis. Die Schweizer Notenbank habe diesen Schritt in «eigener Verantwortung» unternommen.

(tno/laf/sda)