Nick Hayeks (69) Uhren-Konzern läuft wie am Schnürchen. Die Swatch Group steigert ihren Umsatz und Gewinn im letzten Jahr deutlich. Aktionäre dürfen sich über eine höhere Dividende freuen. Was viele aber nicht wissen: Im Schatten des Uhrengeschäfts hat sich Hayek zum Immobilien-König gemausert.
Die Swatch Group sitzt auf Geschäfts- und Produktionsliegenschaften mit einem Marktwert von 4 Milliarden Franken. Hayek hat im letzten Jahr gleich mehrfach zugeschlagen und für insgesamt 360 Millionen Franken neue Verkaufsflächen dazugekauft.
Die Swatch Group profitierte dabei von den günstigen Bedingungen auf dem Immobilienmarkt. Hayeks Uhrenimperium schlägt jeweils zur richtigen Zeit zu. Den heutigen Immobilienpark mit einem Marktwert von 4 Milliarden Franken kaufte sie für rund 3 Milliarden zusammen. Wie viel davon in Schweizer Betongold investiert ist, lässt der Konzern auf Anfrage offen. 2014 kaufte Hayek mit seiner Gruppe das prestigeträchtige Grieder-Haus an der Zürcher Bahnhofstrasse. Kaufpreis: 400 Millionen Franken.
Auch Tausende Wohnungen im Portfolio
Zum Immobilienportfolio gehören auch Wohnungen. Die Swatch Group Immobilien AG verwaltet für die hauseigene Pensionskasse über 5000 Miet- und Pachtobjekte in der Schweiz. «Meistens sind es günstige Wohnungen in den Regionen, wo wir unsere Produktionszentren haben», so die Medienstelle. Auch hier dürfte der Marktwert weit über einer Milliarde Franken liegen.
«Unser Kerngeschäft ist die Produktion und der Vertrieb von Uhren», betont die Medienstelle. Die Kasse klingelt, wie das Umsatzwachstum von 5,2 Prozent zeigt. Über die Verkaufszahlen der Marketing-Coups Moonswatch, Moonshine und Scuba Fifty Fathoms hüllt sich der Konzern in Schweigen. Nur so viel: Die Swatch-Variante der Fifty Fathoms beflügelt auch das Geschäft der Hausmarke Blancpain, die das Original herstellt. Seit der Lancierung im letzten Herbst «konnte Blancpain den Umsatz für die originalen Fifty Fathoms Modelle und die Besucherzahlen in den eigenen Boutiquen um über 25 Prozent steigern», so die Gruppe.
Einziger Wermutstropfen: Der starke Franken wirkt sich deutlich negativ aus. Zu konstanten Wechselkursen wäre der Umsatz gar um 12,6 Prozent gestiegen.
Dieser Artikel erschien zuerst bei Blick.ch unter dem Titel «Der Swatch-Patron häuft Immobilien an – er zahlt alle in Cash».