Bequeme Sitze, gutes Essen, aufmerksames Bordpersonal. Manche Airlines geniessen bei Flugpassagieren ein hohes Ansehen. Andere gelten dafür als besonders preiswert. Darum unterscheidet Airlineratings.com – hinter Skytrax eine der wichtigsten Ranglisten-Websites für Fluggesellschaften – in ihrem jährlichen «World's Best Airlines»-Ranking zwischen Full-Service- und Low-Cost-Airlines.

Dieses Jahr gibts in der Auswertung erstmals eine neue Kategorie: die sogenannten Hybrid-Airlines. Diese verbinden Eigenschaften von Billigfluggesellschaften mit denen von klassischen Airlines. Auf Kurz- und Mittelstrecken gibt es günstige Angebote mit eingeschränktem Service, während auf längeren Flügen ein hochwertigeres Angebot in allen Klassen gilt.

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In der Hybrid-Kategorie finden sich vertraute Namen, die eigentlich nicht mit dem Wort Billigfluggesellschaft in Verbindung gebracht werden wollen. So wurden die Lufthansa und ihre Tochterfirma Swiss in die neue Kategorie degradiert. Zum Vergleich: In den letzten beiden Jahren rangierten die Lufthansa und die Swiss gemeinsam noch auf Platz 19 beziehungsweise 11 der «Full Service»-Airlines.

Swiss freut sich dennoch

Im Bericht 2025 gibt es noch elf weitere Fluggesellschaften, die einen besseren Hybrid-Service anbieten als die Swiss. Bei der Lufthansa sind es immerhin nur sechs. Dennoch zeigt sich Swiss zufrieden: «Wir freuen uns, dass unser Angebot mit sechs von sieben Sternen für das Gesamtprodukt bewertet wird», heisst es auf Anfrage. Auch die Einschätzung der Rating-Chefin Sharon Petersen im «Tages-Anzeiger», wonach dies «ein fantastisches Ergebnis» ist, ehre sie. Doch Petersen erwähnt auch, dass die Swiss eine noch bessere Rangierung in den eigenen Händen habe.

Swiss und Lufthansa sind nicht die einzigen Fluggesellschaften, die von Airlineratings.com in eine untere Kategorie herabgestuft wurden. Auch in Nordamerika gibts Probleme mit der Qualität: So nahmen die US-Schwergewichte Alaska Airlines, United, Delta, American Airlines sowie die kanadische Air Canada im vergangenen Jahr Plätze im Full-Service-Ranking ein. Und finden sich dieses Jahr bei den Hybrid-Airlines wieder. Allerdings schneiden sie allesamt besser ab als die Swiss.

Hybrid Airlines Ranking 2025

Die Swiss betont, dass sie ihr Angebot kontinuierlich weiterentwickelt: «Wir legen zudem grossen Wert auf unsere eigenen, umfassenden Befragungen unserer Fluggäste. Diese führen wir regelmässig durch und sie helfen uns dabei, unser Produkt stetig zu verbessern und unseren hohen Ansprüchen gerecht zu werden – dies gilt für unser Angebot auf Langstreckenflügen genauso wie bei jenem auf Kurz- und Mittelstrecken.» Besonders positiv bewertet würden demnach die Zufriedenheit mit den Crews sowie die emotionale Bindung zur Marke Swiss.

Asiaten sind Gewinner

Dieses Jahr wurde Korean Air bereits zum zweiten Mal als Airline of the Year ausgezeichnet. 2024 belegte die Fluggesellschaft den zweiten Platz, hinter Qatar Airways. Dieses Jahr schafft es Qatar auf Platz zwei der Full-Service-Airlines, gefolgt von Air New Zealand, Cathay Pacific und Singapore Airlines. Die Schlusslichter bei den Top-Airlines sind Sri Lankan, Vietnam und Starlux Airlines, Thai Airways und Air Caraibes.

Auch das diesjährige Low-Cost-Ranking wird von einer asiatischen Gesellschaft angeführt: Platz eins geht an Air Asia, danach folgen die australische Jetstar und Air Baltic. Letztere führt auch Flüge für die Swiss durch. Easyjet kommt auf Platz 5, Ryanair auf Platz 7.

<p>Asiatische Airlines dominieren das Ranking – Korean Air ist die beste Fluggesellschaft des Jahres.</p>

Asiatische Airlines dominieren das Ranking – Korean Air ist die beste Fluggesellschaft des Jahres.

Quelle: AFP

Ob die Swiss den Abstieg in die Hybrid-Kategorie als Ansporn nutzt, um weiter in die Qualität zu investieren? «Wir optimieren unser Angebot stetig, auch auf kurzen Flügen», heisst es bei Swiss. So werde die gesamte Kurzstreckenflotte mit kostenlosem Internetzugang ausgestattet, und neue Airbusse erhielten USB-Anschlüsse für alle Sitze. Zudem werde das Langstreckenprodukt umfassend aufgewertet, inklusive grösserer Sitzabstände, neuen First-Class-Suiten und modernisierten Business-Class-Sitzen.

Ob diese Neuerungen ausreichen, um Swiss wieder in die Kategorie der Full-Service-Airlines zu befördern, wird sich nächstes Jahr zeigen.