Die Credit Suisse wird von einem in den USA ansässigen Unternehmen beschuldigt, Julija Timoschenko bei der Geldwäsche geholfen zu haben. Drei Mitarbeiter der Offshore-Tochter der Bank auf der britischen Kanalinsel Guernsey sollen in einem «Ausgeklügelten Komplott» der ehemaligen ukrainischen Premierministerin geholfen haben, Millionenbeträge an gewaschenem Geld in Sicherheit zu bringen, heisst es in den Unterlagen eines New Yorker Gerichts vom 11. Januar. 

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Timoschenko sitzt seit August 2011 in Haft.  Wegen Amtsmissbrauchs wurde sie zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Durch Gasverträge mit Russland soll die 51-Jährige der Ukraine im Jahr 2009 einen Schaden von 137 Millionen Euro verursacht haben. Russland und Europa kritisierten das Urteil scharf. Sie ging in Berufung, diese wurde jedoch im Dezember letzten Jahres vom zuständigen Gericht in Kiew abgelehnt.

Doch nach der Urteilsverkündung wurde bekannt, dass die ukrainischen Behörden auch noch aus einem anderen Grund gegen Timoschenko ermitteln.  Während sie Chefin des Energiekonzerns EESU (Vereinigte Energiesysteme der Ukraine) war, soll sie in den neunziger Jahren fast 300 Millionen Euro veruntreut haben, heisst es.  Gemeinsam mit ihrem Amtsvorgänger Pawlo Lasarenko, der damals an der Macht war,  soll sie Verbindlichkeiten des Konzerns dem Staat aufgebürdet haben.

Dieselben Verbindungen wie Lasarenko

Lasarenko wurde bereits wegen verschiedener Betrugsvorwürfe, wegen Veruntreuung und Geldwäsche verurteilt und sitzt zurzeit in den USA in Haft. Der Trubel um ihn begann schon Ende der neunziger Jahre. Er wurde im Februar 1999 in New York JFK von US-Behörden festgenommen. Schweizer Behörden hatten in der Folge eigene Untersuchungen unternommen. In seiner Abwesenheit wurde er im Jahr 2000 auch hierzulande schuldig gesprochen, Geldwäsche über Schweizer Bankkonten betrieben zu haben. Es ging um 6,6 Millionen Dollar. 6,5 Millionen wurden dann von seinen Schweizer Konten konfisziert.

Wie aus der Klage der «Universal Trading & Investment Co.» (UTICo) hervorgeht, soll Timoschenko dieselben Verbindungen in Guernsey genutzt haben wie Lasarenko, um ihr Geld in Sicherheit zu bringen. Dabei geht es unter anderem um 18 Millionen Euro an Schulden gegenüber UTICo. Die Credit Suisse schweigt zu dem Thema: «Das sind Vorwürfe, zu denen wir uns nicht äussern können», sagte ein CS-Sprecher auf Anfrage.