Toyota hat Prototypen von Verbrennungsmotoren vorgestellt, die neben Benzin und anderen Kraftstoffen auch mit Wasserstoff betrieben werden können, um alternative Technologien zur Verringerung der Kohlenstoffemissionen zu etablieren.

Der weltgrösste Automobilhersteller erklärte zusammen mit Mazda und Subaru, dass sie Fortschritte bei der Entwicklung kleinerer, effizienterer Motoren machen. Diese sind kompatibel mit Plattformen für die Herstellung von Elektrofahrzeugen und in der Lage, in Zukunft strenge Emissionsvorschriften zu erfüllen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Ein Motor für verschiedene Arten von Kraftstoff

Ermutigt durch die robusten Verkäufe von Hybridautos sagen Toyota und seine Partner, dass Verbrennungsmotoren auch dann noch eine Rolle spielen werden, wenn die Industrie im Zuge der weltweiten Dekarbonisierung auf batteriebetriebene Elektrofahrzeuge umsteigt. Die japanischen Hersteller werden seit langem dafür kritisiert, dass sie zögern, die Elektrifizierung vollständig zu übernehmen, während BYD und Elon Musks Tesla die Führung bei batteriebetriebenen E-Fahrzeugen übernehmen.

«Um kohlenstoffneutral zu werden, ist es am wichtigsten, die Emissionen zu reduzieren», sagte der Vorstandsvorsitzende von Toyota, Koji Sato, am Dienstag bei einem gemeinsamen Briefing mit den CEOs von Mazda und Subaru. «Was wir brauchen, ist ein Motor, der verschiedene Arten von Kraftstoff effizient nutzen kann.»

Hiroki Nakajima, Chief Technology Officer von Toyota, lehnte es ab, einen Zeitrahmen zu nennen, wann die neuen Motoren in den Fahrzeugen von Toyota zum Einsatz kommen würden. Er versicherte aber, dass der Automobilhersteller auf dem Markt sein werde, bevor die strengeren Emissionsvorschriften in Kraft treten. Er machte keine geografischen Angaben.

Toyotas Zukunftspläne

Toyota sagte am Montag, die Firma führe eine Studie mit dem Mineralölunternehmen Idemitsu Kosan, dem Schwermaschinenhersteller Mitsubishi Heavy Industries und dem Ölraffinerieunternehmen Eneos durch, um bis 2030 kohlenstoffneutrale Kraftstoffe in Japan einzuführen.

Ein erfolgreiches Jahr mit Rekorden bei Produktion, Betriebsergebnis und Aktienkursen hat Toyota den nötigen Schwung und die nötige Liquidität gegeben, in den nächsten Jahren Millionen von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen auf den Markt zu bringen. Letztes Jahr versprach Sato, dass Toyota bis 2026 jährlich 1,5 Millionen und bis 2030 3,5 Millionen Batterie-Elektrofahrzeuge verkaufen werde.

Gleichzeitig argumentiert Toyota seit langem, dass für den Übergang zur Elektrifizierung mehrere Optionen erforderlich sind – ein Ansatz, den das Unternehmen als «Multipathway»-Strategie bezeichnet, die den Kunden eine breite Auswahl an Antrieben bietet, darunter Hybride, Wasserstoff-Brennstoffzellen und Verbrennungsmotoren sowie Batterie-Elektrofahrzeuge.

Toyota, Mazda und Subaru haben Prototypen von Motoren vorgestellt, die kompakter sind als die bestehende Technologie und mehr Flexibilität und Kreativität beim Design ermöglichen sollen. 

Subaru erklärte, es werde an seinem charakteristischen horizontalen Boxermotor festhalten, um seine Identität bei den Verbrauchern zu bewahren, ihn aber für die Verbrennung alternativer Kraftstoffe anpassen. Toyota präsentierte 1,5-Liter- und 2,5-Liter-Motoren, die kürzer und kleiner, aber leistungsstärker sind. «Der Motor kann in seiner jetzigen Form nicht überleben. Er muss sich ändern», sagte Sato.

Eine wirtschaftliche Entscheidung

Trotz der detaillierten Pläne zur Entwicklung neuer Motoren bleibt Toyota den Elektroautos verpflichtet. Anfang dieses Monats gab das Unternehmen bekannt, dass es zusätzliche 500 Milliarden Yen (rund 2,9 Milliarden Franken) für Forschung und Entwicklung ausgeben wird, um den Kohlenstoffausstoss zu verringern und Software der nächsten Generation zu entwickeln.

Letzten Endes, so die Autohersteller, werden Entscheidungen über die Entwicklung von Motoren mit alternativen Kraftstoffen davon abhängen, ob die Technologie wirtschaftlich sinnvoll ist.

«Es geht eher um die geschäftliche Machbarkeit, ob es wirtschaftlich sinnvoll ist», sagte Tetsuo Fujinuki, CTO von Subaru.

(bloomberg/spi)