Der russische Investor Viktor Vekselberg hat bei der Zürcher Immobiliengesellschaft Züblin definitiv die Kontrolle im Verwaltungsrat übernommen. Der von seiner Anlagegesellschaft Lamesa portierte Iosif Bakaleynik wurde zudem zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt.

Bakaleynik löste im Rahmen der ausserordentlichen Generalversammlung vom Dienstag Vladislav Osipov ab, der seit der Generalversammlung von Mitte Juni als Lamesa-Vertreter das Präsidium inne hatte. Osipov bleibt Verwaltungsrat. Neu gewählt wurde gemäss der Mitteilung vom Mittwoch mit Iakov Tesis ein weiterer Lamesa-Vertreter sowie als neue unabhängige Mitglieder des Verwaltungsrates Wolfgang Zürcher und Urs Ledermann.

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Vekselberg besitzt nur Anteil von 33 Prozent

Zusammen mit dem bisherigen Verwaltungsrat Markus Wesnitzer besteht das Aufsichtsgremium aus sechs Mitgliedern. Vekselberg kann aber im Verwaltungsrat nun seine Strategie durchsetzen, obwohl er nur einen Aktienanteil von 33 Prozent erworben hat. Denn in den Statuten heisst es: «Bei Stimmengleichheit steht dem Vorsitzenden der Stichentscheid zu.»

Im Zuge der Machtverschiebung hatten unter anderen Verwaltungsratspräsident Pierre Rossier und Firmenchef Bruno Schefer den Rücktritt erklärt. Unter ihnen hatte sich Züblin auf Büroimmobilien in Deutschland und Frankreich konzentrieren wollen. Vekselberg stellte sich gegen die Absicht, alle Schweizer Vermögenswerte abzustossen. Der Verwaltungsrat will in den nächsten Monaten die strategischen Optionen der Gesellschaft überprüfen, wie es weiter hiess.

Verlust von 64 Millionen Franken

Züblin verfügte gemäss Angaben vom Frühjahr über 32 Immobilien mit einem Marktwert von 791 Millionen Franken. Wertverluste, Umbauarbeiten, geringere Mieteinnahmen und die Nachfrageschwäche in Frankreich belasteten die Firma. So resultierte im Geschäftsjahr 2013/14 (per Ende März) ein Verlust von 64 Millionen Franken.

(sda/me/sim)