Nach dem Suizid des Konzernchefs Carsten Schloter gab es Kritik an Swisscom-Präsident Hansueli Loosli. Er habe zu viel Druck ausgeübt. «Was mir unterstellt wurde, tut weh. Es ist sehr verletzend. Aber ich habe einen Auftrag, zusammen mit dem Management trage ich die Verantwortung dafür, dass das Unternehmen nicht auseinanderbricht und weiterhin erfolgreich am Markt agiert», erkärt er nun in einem Interview mit der «Weltwoche».

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Aus der Trauer heraus sei bei vielen in der Swisscom eine Trotzreaktion entstanden: «Jetzt erst recht. Unsere Firma ist nie nur auf eine Person ausgerichtet.» Für das kommende Jahr sei ihm die Nachwuchsförderung wichtig, so Loosli. «Wir haben fantastische junge Leute, die müssen wir nach vorne bringen. Pflegen müssen wir unser duales Bildungssystem», so der ehemalige Coop-Chef. Weiter beschäftigen ihn der Schuldenaufbau beim Staat und die weltweit lockere Geldpolitik.

Wird die Swisscom bestraft?

Die Schweiz braucht eine Cyberstrategie. Wirtschaft, Wissenschaft und Bund sollten diese gemeinsam formulieren, findet Loosli. «Die Niederländer machten das so und liegen in punkto Sicherheit vor uns», so der Swisscom-Präsident. udem würden sich die Kabelnetzbetreiber selber regulieren, ohne den Staat zu beanspruchen. Das Risiko der Swisscom sei, dass sie von den Regulatoren bestraft werde, je erfolgreicher sie arbeite. «Klüger wäre aber, für die Schweiz eine Cyberstrategie zu formulieren», so Loosli.

«Wirtschaft, Wissenschaft, Bund sollten sich zusammensetzen, um die Rahmenbedingungen festzulegen und so die Weichen für eine erfolgreiche Wirtschaft und Gesellschaft zu stellen», sagt er.

(sda/se)