In weiten Kurven schlängelt sich der leuchtend rote Zug durch die Berglandschaft. Langsam macht sich Nervosität breit, denn das grosse Highlight steht kurz bevor: das weltberühmte Landwasserviadukt. Langsam rollt die Bahn über die drei Bögen. Sie spannen sich in 65 Metern Höhe über 136 Meter quer durch das Tal und münden direkt in einen Tunnel.
Rund sechzig Züge überqueren das Viadukt täglich und bieten den bereitstehenden Fotografinnen ein Spektakel. Mehr als 13'000 Beiträge auf Social Media zeugen von der weltweiten Berühmtheit der Brücke. Sie gehört zur Albulabahn, die ihrerseits den Status als Unesco-Weltkulturerbe geniesst.
Starke Identifikation mit der Bahn
Eine Geschichte, die die Mitarbeitenden der Rhätischen Bahn (RhB) gerne erzählen. Sie sind stolz, ihren Arbeitsalltag auf einer solchen Strecke verbringen zu dürfen. Kein Wunder, ist die Identifikation der Beschäftigten mit ihrem Arbeitgeber ausgesprochen stark. Zudem schätzen sie die familiäre Atmosphäre bei der RhB. Man kenne sich, tausche sich aus und schaue zueinander. Dieses Miteinander ist der Belegschaft viel wert – und sie vergibt in der Folge ihrer Arbeitgeberin die Bronzemedaille im Ranking der besten Arbeitgeber.
Die Angestellten profitieren von einem Generalabonnement für die zweite Klasse, die Familienmitglieder von starken Preisnachlässen. Auch ein Mobiltelefon, das mitunter privat genutzt werden darf, ist im Paket drin. Und obwohl die Arbeit im Zug nicht ins Homeoffice verlegt werden kann, macht die RhB beim generellen Trend rund um die Flexibilisierung der Arbeitszeit mit Teilzeitmodellen mit.
Denn zufriedene Mitarbeitende sind der Schlüssel für den Erfolg im Geschäft. Das widerspiegelt sich auch im Umsatz: 2022 lag der Ertrag bei 100 Millionen, 2023 dann bei 118 Millionen, und für das vergangene Jahr sollen es rund 130 Millionen sein.
Bei einem Bahnunternehmen arbeiten – das liegt dieses Jahr im Trend: Auf den siebten Platz tuckert die BLS mit ihren grau-grünen Bahnen. Als Berner Alpenbahngesellschaft mit der Strecke Bern–Lötschberg–Simplon gegründet, transportiert sie heute nicht nur Schneebegeisterte ins Berner Oberland und ins Wallis, sondern unterhält mit dem Autoverlad am Lötschberg und Simplon auch zwei wichtige Verkehrsachsen in den Süden.
Und auch die Mitarbeitenden in den kupferfarbenen Zügen der Schweizerischen Südostbahn (SOB) zeichnen ihre Arbeitgeberin aus: mit dem 16. Platz.