Appenzeller, Emmentaler, Greyerzer – die beliebtesten Käse sind auch im Ausland bekannt. Doch die Schweiz hat viel mehr zu bieten. Nämlich rund 700 verschiedene Sorten. Michel Sägesser und sein fünfköpfiges Team sind stets auf der Suche nach den besten davon. Eine Auswahl aus verschiedenen Regionen packen sie dann in eine Box und verschicken sie von Winterthur aus in die ganze Schweiz – auf Wunsch im Abonnement.

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Nun will das 2020 gegründete Start-up Cheezy.ch nach Deutschland expandieren. Sägesser, der bereits seit 15 Jahren im E-Commerce unterwegs ist, hat deshalb in Konstanz eine Tochter gegründet. «Wir steigen im Mai in den deutschen Markt ein und schauen, wie gut Schweizer Käse dort als Premiumprodukt funktioniert», sagt er. Im Angebot sind nicht etwa die bekannten Sorten, sondern, wie hierzulande, Spezialitäten (siehe Tabelle).

«Wir wollen den kleinen Käsereien ein Schaufenster geben.» Für jeden Käse gibt es in der Box eine detaillierte Beschreibung zum Hersteller, sodass die Kunden möglichst neue Varianten kennenlernen, auf die sie sonst nie gestossen wären. Wenn sich das Geschäft in Deutschland gut entwickelt, will Sägesser auch in andere EU-Länder exportieren, denkbar als ein nächster Schritt seien etwa Österreich und die Benelux-Länder.

Mit der Firmengründung in Konstanz hat Sägesser dafür den Grundstein gelegt. Zwar ist der Käseexport nach Deutschland dank einem Freihandelsabkommen erlaubt, allerdings unterscheidet sich das schweizerische Lebensmittelgesetz. «Es war für das ganze Team ein grosser Effort, den Einstieg entsprechend vorzubereiten.»

In den nächsten Monaten gehe es nun darum, erst mal als Nischenplayer Fuss zu fassen. In den nächsten Jahren soll Cheezy dann profitabel werden.

Cheezy: Käse-Pakete per Abonnement
Sägesser
Quelle: HZ

Michel Sägesser will mit seinem Startup Cheezy mehr Abwechslung auf die Käse-Platten bringen. Profitieren sollen die Milchproduzenten. Zum Porträt. 

Finanziert wird das Start-up von der Milchgenossenschaft Mooh, die vom Zürcher Milchproduzenten und Kantonsrat Martin Hübscher präsidiert wird und rund 4000 Schweizer Landwirte aus 20 Kantonen vereint. Mit Cheezy will sie «wertschöpfungsstarke Absatzwege» für Schweizer Milchprodukte finden, heisst es in einer Medienmitteilung.

Sägesser betont, dass es sich dabei nicht um eine blosse Marketingaktion handle. «Ziel ist, dass wir entsprechend Geld verdienen und für die Bauern mittelfristig zusätzliche Renditen generieren.» Denn was unter dem Strich übrig bleibt, soll zurück an die Milchproduzenten gehen. Zudem will Cheezy auch den Käseherstellern faire Preise zahlen.