Fünf Familien dominieren den Luxusmarkt. Sie stehen hinter LVMH, Chanel, Swatch, Richemont und Kering. Und haben Top-Verbindungen in die Schweiz.
Familie 2 – Rupert: Wann übernimmt der Junior bei Richemont?
Der grösste Schweizer Luxuskonzern Richemont – ein Koloss mit mehr als 20 Milliarden Franken Umsatz – hat gleich mehrere fundamentale Probleme, die weit über den kürzlich stark gefallenen Aktienkurs hinausweisen.
Erstens kommt das Unternehmen nicht voran mit der Neuausrichtung respektive dem Verkauf seines zwar grossen, aber Verluste schreibenden E-Commerce-Riesen Yoox Net-a-Porter.
Zweitens ist es ihm trotz jahrelangen Bemühungen bislang nicht gelungen, im wichtigen Geschäft mit Lederwaren und Mode auf eine konkurrenzfähige Grösse zu wachsen. Seine Labels in diesem Segment (etwa Chloé, Montblanc, Delvaux, Dunhill) sind allesamt zwar fein, aber eben auch klein.
So hängt das Wohlergehen von Richemont weiterhin stark davon ab, ob seine Starmarke Cartier – wie in den letzten Jahren – hervorragend oder bloss sehr gut läuft. Und in zweiter Linie davon, ob eine der Uhren der zahlreichen unter dem Richemont-Dach versammelten Marken (IWC, Panerai, Vacheron Constantin, Jaeger-LeCoultre, Piaget) Hype-Status erreicht, wie es zuletzt dem Modell Overseas von Vacheron Constantin vergönnt war.
Drittes fundamentales Problem des Konzerns: Patron und Präsident Johann Rupert hat zwar das operative Management in den letzten Jahren verjüngt und an diversen Schalthebeln ausgewechselt. Das ganz heisse Eisen fasst er aber nicht an: seine Nachfolge.
Sicher, der südafrikanische Milliardär hat eines seiner drei Kinder in den Verwaltungsrat geholt, seinen einzigen Sohn Anton Rupert.Doch noch immer ist Rupert junior einfaches Mitglied, eine von 18 Personen im Monstergremium. Und obwohl Johann Rupert bereits 71 Jahre alt ist, hat er den Sohn noch nie als möglichen Nachfolger ins Spiel gebracht.