Fünf Familien dominieren den Luxusmarkt. Sie stehen hinter LVMH, Chanel, Swatch, Richemont und Kering. Und haben Top-Verbindungen in die Schweiz.
Familie 5 – Hayek: Kampf um Relevanz bei der Swatch Group
Ohne die Hayeks, das ist in aller Deutlichkeit festzuhalten, wäre die Schweizer Uhrenindustrie in den 1980er Jahren in die globale Irrelevanz abgerutscht. Dann kam mit der Swatch das vielleicht rettende Produkt (neben der staatlich unterstützten Konsolidierung grosser Industrieteile unter das Dach der heutigen Swatch Group): schweizerisch, billig, poppig, Kult.
So, wie die gesamte Branche vor dreissig Jahren um ihre Relevanz kämpfte, muss heute die Swatch Group ihre Relevanz verteidigen. Und sie tut das mit eher mittelprächtigem Erfolg. Sicher, unter dem grossen Dach der Gruppe gibt es eine heiss begehrte Marke wie Omega, deren Gewinne für das Gesamtunternehmen höchst bedeutsam sind.
Clever daher, dass sich Omega mit Swatch verbündet hat, um mit dem Modell Moonswatch vor wenigen Wochen den grössten Uhren-Hype des letzten Jahrzehnts auszulösen.
Doch dieser imagemässig wichtige, kommerziell aber eher unbedeutende Coup kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Swatch Group als Luxuskonzern zwei grosse strategische Probleme hat.
Erstens ist man so fokussiert auf das Uhrengeschäft wie keiner der Rivalen. Zwar funkelt auch der Edeljuwelier Harry Winston im Portfolio von Marc, Nick und Nayla Hayek.
Aber im Vergleich zu Cartier von Richemont oder zu Bulgari und Tiffany von LVMH spielen die Swatch-Hochkaräter bloss die zweite oder dritte Geige im Orchester der Juweliere.
Zweitens – und das wiegt schwerer – ist das Gros der Uhrenmarken der Swatch Group in einem Segment, das besonders stark unter dem gigantischen Erfolg der Smartwatches leidet.
Erst seit 2015 stellt Apple Uhren her – und ist bereits der grösste Uhrenhersteller der Welt. Und das in Sachen Umsatz und Stückzahlen.