Fünf Familien dominieren den Luxusmarkt. Sie stehen hinter LVMH, Chanel, Swatch, Richemont und Kering. Und haben Top-Verbindungen in die Schweiz.
Familie 4 – Wertheimer: Die Genf-Connection von Chanel
Kein Luxuslabel steht so sehr für Pariser Chic wie Chanel. Dabei wird der Milliardenkonzern von London aus geführt. Und die schwerreichen Eigentümer wohnen in New York (Alain Wertheimer) oder Genf (Gérard Wertheimer).
Und selbst einer der dereinstigen Erben, David Wertheimer, arbeitet nicht in der französischen Metropole, sondern ebenfalls in Genf, bei der noblen Privatbank Mirabaud.
Für einen Private-Equity-Fonds des Geldhauses sucht David Wertheimer nach kleinen, feinen Handwerksbetrieben im Luxussegment.
Und wurde eben erst in der Uhrenstadt La Chaux-de-Fonds fündig: Der Fonds übernahm das KMU Monyco, einen hochspezialisierten Zulieferer der Uhrenindustrie, der mehrere Dutzend bekannte Marken mit Leuchtelementen für Zifferblätter versorgt und der eine Reihe von gesuchten Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerkern beschäftigt, die sich auf Miniaturlackmalerei verstehen.
Doch auch Chanel selbst ist in der Schweiz bei mehreren Unternehmen engagiert. Zum einen mit der eigenen Uhrenfabrik, ebenfalls in La Chaux-de-Fonds. Sie heisst Châtelain und hat Ikonen wie die erfolgreiche Serie J12 hervorgebracht.
Zudem investiert Chanel auch in die Vertikalisierung. So hat das Unternehmen kürzlich in Frankreich grössere Ländereien gekauft, um darauf Jasminblüten für das Parfum No5 anzubauen.
Und in der Schweiz hat das Unternehmen mit der Rolex-Tochter Tudor und dem ehemaligen Eigentümer von Breitling in den Uhrwerkhersteller Kenissi investiert. Die Kaliber aus Le Locle sind gefragt: Auch junge Marken wie Norqain oder wiederbelebte Brands wie Fortis werden beliefert.
Zudem ist Chanel an den Uhrenmarken Bell & Ross sowie F.P.Journe beteiligt, die beide ebenfalls in der Schweiz produzieren.