Immobilien werden gerne als Betongold bezeichnet, und über die letzten gut zwanzig Jahre betrachtet trugen sie ihren Übernamen zu Recht: Die Preise für Einfamilienhäuser und Stockwerkeigentum haben sich teuerungsbereinigt seit der Jahrtausendwende im Landesdurchschnitt mehr als verdoppelt. Wer vor zwei Dekaden ein Häuschen erstand, hat von einer massiven Aufwertung profitiert.

Die Schweiz erlebte eine Immobilienrally, und ist damit nicht das einzige Land. 

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Die Entwicklung spiegelt sich in vielen Ländern weltweit – in Schweden oder Grossbritannien war sie besonders ausgeprägt, dort hat die Hausse schon Ende der neunziger Jahre begonnen.

Ab der Finanzkrise 2008 wurde der Aufwärtstrend zusätzlich durch die Tiefzinspolitik der Zentralbanken beflügelt. 

Anfang der 1990er Jahre platzte die Immobilienblase

Vor dem Boom herrschte allerdings Flaute. Mehr als zehn Jahre dauerte es, bis sich der Schweizer Immobilienmarkt gemessen an den realen Preisen vor dem Crash Anfang der 1990er Jahre erholte.

Der Blick in die Vergangenheit lehrt: Ein lange währender Aufwärtstrend kann auch ins Gegenteil kehren. Schweden, wo die Preise besonders steil angestiegen sind, durchlebt gerade eine neue Immobilienkrise, die das Wachstum der ganzen Volkswirtschaft gefährdet.

In der Schweiz ist allerdings keine Preiskorrektur, geschweige denn eine Krise auszumachen – die Hauspreise sind gemäss Zahlen von Raiffeisen zwischen Anfang Jahr und Ende März nur minimal um 0,3 Prozent gesunken.

Dies, obwohl die Nationalbank seit letztem Sommer bereits viermal die Zinsen erhöhte und die Hypothekarzinsen dadurch deutlich gestiegen sind. Die Nachfrage ist hoch, das Angebot an Wohnimmobilien knapp – und die Konjunktur entwickelt sich weiterhin genug stark, dass sich viele Leute die – sehr hohen – Preise leisten können.

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