Die Uhrenbranche ist etwas vom Traditionsreichsten im Land – aber auch vom Leidenschaftlichsten. Fünf beherzte Youngsters im Uhrengeschäft.
Rebekka Meier, 30, gehört zu der Sorte Mensch, die Chancen nicht nur erkennt, sondern sie auch packt, allen Zweifeln und Ängsten, die sich in solchen Situationen fast naturgemäss vor einem auftürmen, zum Trotz.
Heute wird sie für diesen Mut mit dem schönen Gefühl belohnt, genau das zu tun, was sie tun will. Sie repariert, restauriert und reguliert antike Wand-, Kamin-, Stand-, Pendel- und Kuckucksuhren – kurz: Grossuhren.
In diese Nische schweizerischen Uhrmachertums ist sie geraten, nachdem der dafür kompetente Professor an der Uhrmacherschule ZeitZentrum in Grenchen aus gesundheitlichen Gründen Reparaturwerkstatt wie Lehrtätigkeit hatte aufgeben müssen.
Und weil sie zudem feststellte, «dass die meisten Uhrmacher, die noch etwas von Grossuhren verstehen, über 60 sind». Darauf begründet ihre eigene Reparaturwerkstatt zu eröffnen, war dennoch kühn. Denn sie musste erst an das Wissen der Alten herankommen – was alles andere als einfach war: Die grauen Eminenzen waren nicht erpicht, ihr Know-how an die junge Frau weiterzugeben.
Sie habe viel Geduld gebraucht, sagt Meier. Heute macht sie dem alten Wissen in ihrem Atelier in Grenchen alle Ehre. Und lebt für den Moment, da teils jahrhundertealte Pendulen dank ihrer Zuwendung und ihrem Geschick wieder in Schwung kommen.