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- Digital Shapers 2023, Adrian Bührer
PersonAdrian Bührer
Adrian Bührer ist eine Art Ideenstaubsauger. Auf seinem Pult landen jährlich um die tausend Geschäftsideen, und die Pace hält auch 2023 an: «Bis Mitte Jahr waren es 500, wir sind also on track», sagt der Mitgründer und Partner von Übermorgen Ventures. Die Schweizer Investmentgesellschaft steckt ihr Kapital in Jungunternehmen, welche die Klimakrise mit innovativen Ideen bekämpfen wollen. Dies in ganz Europa, typischerweise in der Seed- und der Pre-Seed-Phase.
Dass sich das Klima in der Start-up-Finanzierung aber eher abgekühlt hat, merkt auch Bührer: «Auf der einen Seite verleihen uns sinkende Firmenbewertungen mehr Verhandlungsmacht; die Bewertungen sind wieder realistischer geworden.» Anderseits ist es für einige der 24 Portfoliounternehmen aber auch anspruchsvoller geworden, neues Kapital aufzunehmen: «Rechneten wir früher mit drei bis sechs Monaten für eine neue Finanzierungsrunde, so planen wir aktuell lieber mit zwölf Monaten. Vor allem die steigenden Zinsen erschweren die Investorensuche, da viel Kapital nun in andere Anlageklassen fliesst.» Einen Mangel an Kreativität seitens der Jungunternehmenden stellt der Serial Entrepreneur aber nicht fest: «Es gibt zum Glück viele sehr gute Ideen, um die Klimakrise zu bekämpfen; ich wünschte, die Politik wäre ebenso innovativ.» Selber konzentriert sich Bührer in letzter Zeit voll auf Übermorgen Ventures. So gab er etwa sein VR-Präsidium bei Farmy.ch ab. Als Gründungsinvestor ist er aber weiterhin am Online-Hofladen beteiligt.