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- Bilanz 300 Reichste 2023: Gebrüder Kamprad
Die 300 Reichsten
Vermögen im Jahr 2023
Rang
10
Branche
Möbel
Kanton
Waadt
Als der geniale Möbelhändler Ingvar Kamprad (1926–2018) noch lebte, reagierte er bei BILANZ-Interviews jeweils auf die Frage, ob die Vermögensschätzung der Realität entspreche, mit einem Lächeln. Seine Erben, die Söhne Peter (59), Jonas (57) und Mathias (54) dagegen beharren darauf, dass der grösste Teil des Ikea-Imperiums in der Stiftung Ingka untergebracht sei, und die «besitzt sich selbst». Nur deutete vieles darauf hin, dass Ingka mit einem Vermögen von Dutzenden Milliarden Franken letztendlich eine Familienstiftung ist, die Stifter also wieder Zugriff auf das Vermögen erlangen können. Schliesslich war der Senior bekannt für seine ausgeklügelten Steuersparstrategien.
In diesem Jahr hat sich die Sachlage geklärt. Ingka-CEO Tom Larsen liess BILANZ ausrichten, in der Satzung stehe nun, «dass die Mittel der Stiftung unter keinen Umständen zugunsten der Familie Kamprad verwendet werden dürfen». Ein klares Commitment. Damit ist Ingka wohl beinahe so gross wie die Bill & Melinda Gates Foundation. Doch obwohl die Kamprad-Jungs – alle drei sind Schweizer – keinen Zugriff mehr auf den Milliardenschatz haben, müssen sie nicht darben.
Das Überbleibsel aus dem Ikea-Reich, die ihnen gehörende Firmengruppe Ikano, ist immer noch ein Imperium. Dieses besteht aus der international aktiven Ikano Bank, dem Kreditkartengeschäft, dem Versicherer Ikano Re, der Immobilienfirma Bostad mit weit über 6000 Wohnungen und Stadthäusern sowie Ikano Industry, einem mächtigen Matratzenproduzenten. Und da wären noch die zwölf Ikea-Einkaufszentren, die Ikano als Franchisenehmer in Asien und Mexiko betreibt. Gruppenweit werden über 8000 Personen beschäftigt. Die Ingka-Stiftung meldet derweil für 2022/23 für die Ikea-Läden einen Umsatzzuwachs von sechs Prozent auf 42 Milliarden Euro.
(Stand: November 2023)