In den letzten Wochen sorgten einmal mehr die Spitzensaläre in den Chefetagen für Kritik. So bekommt UBS-Chef Sergio Ermotti für sein Wirken im letzten Jahr 14,4 Millionen Franken. Und Novartis-Kapitän Vas Narasimhan sogar 16,2 Millionen. Viel bescheidener sind hingegen die Löhne der Landesregierung. 473'000 Franken erhalten die Mitglieder des Bundesrates. Zusätzliche 12'000 Franken gibt es für Viola Amherd in ihrem Präsidialjahr. Dazu kommen zahlreiche finanzielle Privilegien.

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Rechnet man diese Privilegien wie Dienstfahrzeug mit Chauffeur, Spesenpauschale und Anspruch auf eine Rente in Höhe der Hälfte des Jahreslohns dazu, kommt man auf ein Gesamtpaket von maximal 1,1 Millionen Franken für die Bundesrätinnen und Bundesräte, wie die «NZZ» kürzlich darlegte. Im Vergleich mit anderen Staatschefs ist dies ein absoluter Spitzenlohn.

Biden ist ein armer Schlucker gegen Amherd

Joe Biden, Präsident der Weltmacht USA, erhält umgerechnet «nur» 365'000 Franken. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kommt mit Zulagen auf 400'000 Franken. Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz 380'000 Franken und Emmanuel Macron trotz einer viel grösseren Machtfülle als ein Schweizer Regierungsmitglied 180'000. Topverdiener unter den Regierungschefs ist Singapurs Lee Hsien Loong mit 1,5 Millionen Franken inklusive Bonus.

Doch der Vergleich mit dem Ausland ist nur bedingt aussagekräftig. So ist Nationalbank-Präsident Thomas Jordan mit 1,3 Millionen Franken besser gestellt als ein Mitglied der Landesregierung – und verdient ein Vielfaches als die umgerechnet 170'000 Franken von Jerome Powell, dem Chef der Federal Reserve, der wichtigsten Notenbank der Welt.

Swisscom-CEO Aeschlimann verdient deutlich mehr

Interessant ist auch der Vergleich mit den Löhnen in Staatskonzernen. Hier schwingt Swisscom-CEO Christoph Aeschlimann mit 1,8 Millionen Franken obenaus. Im Bereich der Bundesratslöhne liegen Roberto Cirillo (Post) und Vincent Ducrot (SBB) mit rund 1 Million Franken.

Eine objektive Antwort, ob die Bundesratslöhne zu hoch oder zu tief sind, liefert auch der Vergleich nicht. Klar ist, dass die viel höheren Löhne von Ermotti und Narasimhan letztlich ein privater Entscheid des Unternehmens und des Aktionariats sind. Die Stimmrecht-Inhaber der UBS werden am Mittwoch an der ersten Generalversammlung der Grossbank seit der Fusion über das Salär des CEO befinden.

Die Bundesrätinnen und Bundesräte sind dagegen Angestellte des Volkes. Und dass nicht alle Privilegien der Regierung goutiert werden, zeigte die Diskussion um den «Gratis-Skipass» in diesem Winter. Der Bundesrat erklärte schliesslich, ab 2025 auf die Dauerfreikarten der Seilbahnen Schweiz zu verzichten.