Jede Smartwatch sammelt inzwischen reichlich Gesundheitsdaten – und so «weiss» sie mehr als viele Unternehmen über die Gesundheit ihrer Trägerschaft. Neben der Fragmentierung der Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten (Arztpraxen, Vertrauensärztinnen, individuelle Krankenkassen und über die Arbeitgeber organisierte Versicherungen) spielt auch der Datenschutz eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, dass Firmen mehr über den Zustand ihrer Mitarbeitenden erfahren möchten. Die Auswertung der Smartwatch-Daten, selbst auf freiwilliger und incentivierter Basis, ist keine Option.
Aber es gibt andere Möglichkeiten, mit modernen Technologien Hinweise über die Gesundheit der Mitarbeitenden zu erhalten. Allein schon die ERP- und Produktionssysteme sowie die Systeme für die Zeit- und Zugangserfassung ergeben Hinweise zur mentalen und physischen Leistungsfähigkeit der Belegschaft in den Arbeitsbereichen. «Zum einen haben wir unser Absenzmanagementsystem, das in unserem selbst entwickelten Zeiterfassungstool integriert ist», sagt zum Beispiel Seraina Cadonau, Sprecherin bei Digitec Galaxus. «Zum anderen dokumentieren wir Unfälle mit UKA Solutions von HRM Systems. Mit dieser Lösung erhalten wir Unterstützung beim Abwicklungsprozess und ausführliche Reportings.»
Weiter nutzt man bei Digitec Galaxus Tools, welche die Suva oder das Seco zur Verfügung stellen, beispielsweise die Checklisten oder Ergonomieanalysen. «In unserem Absenzmanagementsystem können wir die Abwesenheiten verfolgen, wobei wir als Kennzahlen die Absenz- sowie die Unfallquote haben», so Cadonau. «Im System können wir unterschiedliche Aspekte einsehen, zum Beispiel, in welcher Tätigkeit der Unfall passiert ist oder welches Körperteil betroffen ist.»
Dashboards für die Absenzquoten
Bei der Helvetia stehen laut einem Sprecher unterschiedliche Erhebungsmethoden zur Verfügung, um Kenntnis zur Gesundheit der Mitarbeitenden zu erlangen. Dazu gehören sogenannte Dashboards, die Auskunft geben zu Absenzquoten und zur Fluktuation. Die Mobiliar arbeitet ebenfalls mit Krankheitsdaten. Ergänzend kommen regelmässig anonyme Mitarbeitendenbefragungen hinzu, welche Hinweise zu Ressourcen und Belastungen in einzelnen Bereichen oder grösseren Teams geben können. ABB Schweiz bietet laut eigenen Angaben Online-Kurse, Referate, Workshops sowie partizipative Gefässe wie zum Beispiel Arbeitsgruppen an, in denen sich Angestellte zu Gesundheitsthemen informieren, austauschen und mitwirken können. Hier gibt es das regelmässige Online-Meeting unter der Bezeichnung «Early Bird Mental Health» mit externen Referenten und Referentinnen zur Life- und zur Digital-Balance.