Fluktuierende Nachfrage sowie schwankende Präferenzen der Verbraucherinnen und Verbraucher erfordern von Handelsunternehmen schnelle und kontinuierliche Anpassungen der Geschäftsmodelle. Dies umfasst Online-Shops, stationäre Geschäfte, Produkte, Personal, die Lieferkette und zahllose andere Variablen. Allerdings behindern isolierte Systeme für Point of Sale, Buchhaltung und andere Funktionen das Reporting sowie die Analyse und Planung. Denn das Extrahieren und Konsolidieren von Daten aus unterschiedlichen Systemen hat zeitaufwendige manuelle Vorgänge zur Folge. Darüber hinaus wird das Vertrauen in die Berichte untergraben durch Dateninkonsistenzen, ungenaue Prognosen sowie durch mangelnde Überprüfbarkeit der Zahlen und Berechnungen, die den Kennzahlen zugrunde liegen.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

Der Autor

Frédéric Alran, Vice President Workday Switzerland

 

Separate Business-Intelligence-Tools

Deshalb haben sich einige Händler für den Einsatz eines separaten Business-Intelligence-(BI-)Tools entschieden, das Daten aus Kernsystemen extrahiert und analysiert. Ein solches lässt sich zwar schnell zum Einsatz bringen, jedoch führt dies zu weiteren heterogenen Konzepten, manuellen Workflows und mangelnder Datenintegrität. Das liegt daran, dass wichtige Kontextinformationen verloren gehen, wenn man Daten aus ihrer Quelle entfernt. Zudem steigt die Fehleranfälligkeit. Mit den folgenden zehn Strategien verschaffen sich Handelsunternehmen aber einen Vorsprung auf ihre Mitbewerber:

1. Zuverlässige, zentrale Datenquelle etablieren: Es ist sinnvoll, eine Datengrundlage für die Verwaltung und Erstellung von Finanzberichten zu schaffen, die idealerweise auch Daten aus anderen Unternehmensbereichen umfasst.

2. Konsistente, proaktive Datenkontrollen: Durch rollenbasierte Sicherheit, automatisierte Workflows, Kontrollen zur Validierung und lückenlose Audits steigt die Genauigkeit der Berichte, und es ist leichter, regulatorische Vorschriften einzuhalten.

3. Konsolidierung, Abschlüsse und Reporting in Echtzeit: Mit einer zentralen Datengrundlage und automatisierten Tools für die Kernfunktionen des Finanzwesens können jederzeit Plan- und Ist- Zahlen verglichen und Anpassungen vorgenommen werden, statt bis zum Abschluss zu warten.

4. Schlüsselindikatoren für spontane Analysen festlegen: Wenn sich Gewinn- und Verlustzahlen in Echtzeit in einen Zusammenhang mit den Finanzergebnissen bringen lassen, sind Chancen und Risiken schnell erkennbar, etwa die Ursache von Wertminderungen oder die Folgen des Erwerbs von Anlagegütern.

5. Den Betrieb im Blick behalten: Wenn Daten aus Back- und Frontoffice miteinander verknüpft werden, können jederzeit Dashboards und Berichte abgerufen werden, die nicht nur Finanzdaten wiedergeben, sondern auch Echtzeiteinblicke in Personal-, Beschaffungs-, Inventar-, Vertriebsprognose- und Kundendaten.

6. Personaldaten richtig einsetzen: Der grösste Kostenpunkt für Handelsunternehmen ist meistens das Personal. Mit unmittelbarem Zugriff auf Entgeltabrechnungen, Personalausgaben und andere Geschäftsdaten können Ausgaben besser nachvollzogen und datengestützte Entscheidungen in Bezug auf Einstellung, Onboarding und Schichtplanung für bestimmte Filialen, Wochentage und Feiertage getroffen werden.

3 Prozent betrug das Wachstum im Schweizer Online-Handel 2023.

(Quelle: GFK)

7. Selfserviceanalysen ermöglichen: Um Verbraucher dann abzuholen, wenn sie kaufbereit sind, und etwaige Probleme sofort zu beheben, benötigen Handelsunternehmen Echtzeiteinblicke in die Omnichannel-Erlebnisse der Kundschaft. Mit benutzerfreundlichen Tools für Selfservice, Reporting und Analyse können Fragen standortunabhängig nach Bedarf beantwortet werden, ohne auf die entsprechenden Berichte zu warten.

8. Die Geschichten verstehen, welche die Zahlen erzählen: Mit einer ganzheitlichen Sicht können Entscheidungsträger im Handumdrehen Kauf- und Produktpräferenzen der Kundinnen und Kunden interpretieren, nicht nur in einzelnen Filialen und an einzelnen Standorten, sondern auch abteilungs- und regionsübergreifend.

9. Planungs-Tools mit aktuellen Finanzdaten verknüpfen: Mithilfe eines umfassenden, aktuellen Datenüberblicks und mit Funktionen zur spontanen Generierung von What-if-Szenarien, die Aufschluss über die Auswirkungen von Änderungen bei Produktkosten, Umsatz, Headcount und anderen Faktoren auf die Rentabilität geben, kann die Finanzplanung und -analyse ihre Effizienz und Wirksamkeit verbessern.

10. Datenkompetenz fördern: Wenn Manager im Handel in der Lage sind, Fragen anhand von Daten und Tools schnell zu beantworten, sind sie effektiver und motivierter.

Indem Retailer ein Fundament für Datenintegrität implementieren, Grundlegendes vereinfachen, über Buchhaltungsdaten hinaus und kundenorientiert denken und strategische Entscheidungen mit Echtzeitdaten untermauern, können Finanzteams die Agilität steigern und die Entscheidungsfindung verbessern und damit den Mehrwert für die Kundschaft, die Rentabilität und das Wachstum des Unternehmens optimieren.