Der Westschweizer Uhrenhersteller Hublot hat ein neues Aushängeschild. Der französische Fussballstar Kylian Mbappé ist neuer Markenbotschafter des Unternehmens, wie die Romands in einem Communiqué vom Freitag schreiben. «Kylian ist der erste aktive Fussballspieler, der die Marke repräsentiert», sagt Hublot-Chef Ricardo Guadalupe. Die Marke gehört zum Pariser Luxuskonzern LVMH.

Der 19-jährige Mbappé spielt für den französischen Erstligisten Paris Saint-Germain. Er gilt als bester Fussballer seiner Generation und als künftiger Weltstar mit dem Format eines Cristiano Ronaldo oder Lionel Messi.

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Die Nummer 7 des französischen Tabellenführers gab vor einem Jahr seinen Einstand im Trikot des Nationalteams. Der endgültige Durchbruch gelang ihm an der Weltmeisterschaft in Russland. Sein Marktwert wird aktuell auf umgerechnet knapp 200 Millionen Franken geschätzt.

In den Fussstapfen von Pele und Usain Bolt

Mbappé folgt bei Hublot auf den brasilianischen Fussballstar Pelé, der schon seit langem bei der Uhrenfirma unter Vertrag ist. Unternehmenschef Guadalupe sagt von Pelé, er sei der «Patriarch unserer Hublot-Familie», eine «Fussball-Legende», ein «König». Mbappé dagegen sei der jüngste Botschafter. «Er folgt auf Usain Bolt, mit dem ihn zahlreiche Werte verbinden.»

Pele, rechts, vom Santos FC, und Jakob "Koebi" Kuhn vom FC Zuerich, links, in Aktion in einem Freundschaftsspiel im Stadion Letzigrund in Zuerich, aufgenommen am 15. Juni 1968. 16 000 Zuschauer erlebten ein Fussballfest beim 5:4 Sieg des Zuercher Stadklubs ueber den brasilianischen Rekordmeister Santos Futebol Clube. (KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/Str)

Pele, rechts, vom Santos FC, und Köbi Kuhn vom FC Zürich.

Quelle: Keystone

Über die Hintergründe des Sponsoring-Deals hat «Le Matin» mehr in Erfahrung gebracht. Es zeigt sich: Wieder hatte Tausendsassa Jean-Claude Biver seine Finger im Spiel. Biver hat aus gesundheitlichen Gründen vor wenigen Wochen die operative Verantwortung für die LVMH-Uhrenwelt abgegeben. Er beschränkt sich auf das Amt des nicht-exekutiven Präsidenten.

Gegenüber dem Westschweizer Blatt gab sich Biver trotz angeschlagener Gesundheit gut gelaunt. Er sei weiterhin «unerschöpflich und leidenschaftlich», schreibt «Le Matin» über den Uhrenmanager. Biver habe den französischen Fussballprofi Mbappé beim Blättern in französischen Zeitschriften entdeckt. Beim genauen Betrachten der Fotos habe Biver gesagt: «Nom de dieu, il porte une Hublot.» Zu deutsch: «Mein Gott, er trägt eine Hublot

Geheimes Treffen mit Mbappés Mutter

Der Fussballstar habe sich noch vor seinem grossen Auftritt an der WM in Russland mehrmals mit dem Chef von Hublot getroffen, Ricardo Guadalupe. Biver seinerseits traf sich mit Mbappés Mutter «im vergangenen Frühjahr in aller Diskretion in unserem Büro in Nyon».

Jean-Claude Biver pictured at the world watch and jewellery show Baselworld in Basel, Switzerland, on Thursday, March 22, 2018. (KEYSTONE/Georgios Kefalas)

Jean-Claude Biver: Uhren-Zampano, Sponsoring-Genie, nicht-exekutiver Präsident von Hublot, TAG Heuer und Zenith.

Quelle: © KEYSTONE / GEORGIOS KEFALAS

Bei den Gesprächen zeigte sich, dass das Herz des Stürmerstars von PSG für Hublot brannte. «Wir stellten fest, dass Mbappé sich in unsere Uhren verliebt hatte, wenn ich das so sagen darf», sagt Biver zu «Le Matin». «Er hatte zwei oder drei Modelle. Wir waren entschlossen, eine Einigung mit ihm zu finden, aber gleichzeitig gab es keine Eile, weil er uns klar sagte, dass er nicht mit einer anderen Marke zusammenarbeiten will.»

Und lohnt sich ein Investment in einen jungen Fussballstar, dessen Bewunderer in den Banlieues von Paris oder Marseille sind? Die Antwort von Biver: «Im Luxus müssen wir auch an unsere zukünftigen Kunden denken. An die 15-jährigen Teenager, die Mbappé bewundern und von einer Hublot träumen. Sie können es sich heute nicht leisten. Aber morgen oder übermorgen können sie vielleicht diesen Traum wahr werden lassen.»