Es gibt unzählige Studien zur Generation Z und zu ihrem Verhalten am Arbeitsplatz. Die meisten folgen einem bestimmten Muster: Sie versuchen, die jungen Arbeitnehmenden zu verstehen und aufzuzeigen, wie man als Arbeitgeber oder Arbeitgeberin auf die Bedürfnisse eingehen kann. Es existiert genügend Material, dass daraus leicht ein Ratgeber zu fertigen wäre. À la: «Wie mit der Generation Z umzugehen ist».

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Als Angehörige dieser Generation finde ich das toll. Muss aber auch zugeben: Wohl bei keiner Generation zuvor bestand die Notwendigkeit, diese Menge an Studien durchzuführen. Statt als Arbeitgebende lernen zu müssen, wie mit der jungen Welle der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen umzugehen ist, sollte die Initiative auch von der jungen Generation, meiner eigenen, kommen.  

In einer aktuellen Studie von Linkedin aus Deutschland gaben 49 Prozent der Befragten aus der Generation Z an, sich von den älteren Generationen missverstanden zu fühlen. Aber mehr als jeder und jede Zehnte unter ihnen offenbarte auch, seit über einem Jahr kein direktes Gespräch mit einer Arbeitskollegin oder einem Arbeitskollegen über fünfzig geführt zu haben. Das wirft die Frage auf: Wie soll man die Jungen denn verstehen lernen, wenn sie selbst das Gespräch nicht suchen? 

«Die Generation Z ist in ihrem Denken über die älteren Generationen ebenfalls von Vorurteilen gezeichnet.»

Eine mögliche Erklärung dafür sind die Vorurteile, die es in einer Vielzahl über sie gibt: «Faul» und «arbeitsscheu» sind die Paradebeispiele. Doch die Generation Z ist in ihrem Denken über die älteren Generationen ebenfalls von Vorurteilen gezeichnet.

Ein Beispiel ist die Annahme vieler Jüngeren, dass ältere Kollegen und Kolleginnen alles besser zu wissen glauben, dass diese in ihren Weltbildern festgefahren sind und in ihrer Einstellung sowie im Unternehmen keine Veränderung tolerieren. Wenn dieses Denken von beiden Seiten her existiert, schadet es einem Unternehmen mehr, als es dieses weiterbringt. 

Gegen Vorurteile vorgehen

Ohne generationenübergreifende Gespräche geht Nützliches verloren. Was es braucht, um dem entgegenzuwirken, ist die Initiative der Mitarbeitenden. Daher der Appell an die Generation Z: Statt dass ihr euch lediglich auf Annahmen über die ältere Generation stützt, zeigt Mut und macht euch im Unternehmen sichtbar. Wenn ihr Vorurteile ortet, dann geht dagegen vor und zeigt auf, dass diese falsch sind.  

Schlussendlich braucht es die Offenheit aller Altersgruppen, damit in einem Unternehmen generationenübergreifende Zusammenarbeit stattfinden kann. Sowohl die Erfahrung der älteren Mitarbeitenden als auch das neue Gedankengut, das die Jungen mitbringen, sind nötig. So lautet die Formel, um als Unternehmen wirtschaftlichen Erfolg zu haben.