Food Waste ist nicht nur ökologisch bedenklich, sondern geht auch ins Geld. Um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, wenden die grossen Detailhändler Migros und Coop unterschiedliche Strategien an. Der Kampf gegen das Wegwerfen beginnt bei der Migros schon beim Einkauf. «Jede Filiale kauft ihre Frischprodukte von Tag zu Tag ein, unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren, wie der Absatzzahlen des Vorjahrestags, dem Wetterbericht oder anstehender Feiertage», sagt Migros-Sprecher Tristan Cerf.

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Ein altbekanntes Mittel gegen die Lebensmittelverschwendung ist zudem das Haltbarkeitsdatum. Die Migros war die erste Detailhändlerin, die dieses in den 1960er Jahren auf ihren Produkten abdruckte. Doch noch immer verschwendet jeder Vierpersonenhaushalt in der Schweiz 100 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr. Die Migros macht kontinuierlich Tests um das Verfallsdatum weiter nach hinten zu schieben. So sei etwa für 180 Hartkäsesorten die Haltbarkeit um 8 auf 40 Tage verlängert worden, sagt Cerf.

Kleinere Portionen

Migros und Coop verkaufen ihre Produkte zudem häufiger in kleinen Portionen und erteilen auf ihren Internetseiten und in Broschüren Ratschläge zur Verwertung von Resten. Auch einige Plastikverpackungen helfen die Lebensmittel besser zu schützen und somit länger haltbar zu machen – zum Beispiel Gurken. Eine in Plastikfolie eingepackte Gurke hält laut Cerf rund zwei Wochen länger als eine offen verkaufte.

Coop geht einen etwas anderen Weg. Der Detailhändler bietet mehr Früchte und Gemüse im Offenverkauf an, sodass jeder Kunde genau so viel kaufen kann, wie er braucht.  Seit 2013 verkauft Coop zudem von der Norm abweichende Gemüsesorten unter der Nachhaltigkeits-Eigenmarke Ünique zu einem reduzierten Preis. Auf diesem Weg brachte Coop im vergangenen Jahr immerhin 906 Tonnen Lebensmittel an den Kunden.

Lebensmittel werden zu Tierfutter

Um Food Waste zu unterbinden, verarbeitet Coop zudem mehr als 80 Prozent seiner nicht verkauften Ware zu Tierfutter. Coop und Migros arbeiten in diesem Zusammenhang direkt mit lokalen Bauern zusammen.  Die Migros unterhält darüber hinaus ein Programm mit Hilfsorganisationen. 98,5 Prozent der nicht verkauften Lebensmittel konnte der Detailhändler im vergangenen Jahr an NGOs verkaufen oder gratis abgeben.

(sda/mbü)