VZ VermögensZentrum: Peter Stocker und Martin Fuchs

Private-Banking-Rating : Das VZ VermögensZentrum schlägt alle

Erich Gerbl
Von Erich Gerbl
am 27.07.2020 - 09:00 Uhr

Die Sieger: Peter Stocker (l.) holte mit seinem Kollegen Martin Fuchs für das VZ Vermögenszentrum den Gesamtsieg. Im Schloss Sihlberg stellten sie sich den kritischen Fragen der Jury. Schon im Vorfeld erhielt ihr Anlagevorschlag vom bankenunabhängigen Institut IVA die beste Bewertung.

Quelle: Roger Hofstetter für BILANZ

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Zum 12. Mal hat BILANZ undercover für einen echten Kunden die Dienstleistugen von Banken geprüft. Dieses Jahr war der Fall besonders verzwickt.

Peter Stocker ist seit 25 Jahren beim VZ VermögensZentrum. Dort hat er schon einige Stationen durchlaufen. Seit eineinhalb Jahren hat er vor allem mit Grossanlegern zu tun und darf sich Leiter institutionelle Kunden nennen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Martin Fuchs, zehn Jahre im Unternehmen, versuchte er, den Kunden und die BILANZ-Jury zu überzeugen.

Den Wunsch nach hohen Renditen in Kombination mit jährlichen Ausschüttungen als Knackpunkt im diesjährigen Rating haben die VZ-Experten so gelöst: Die Strategie wird dynamisch nach fünf und acht Jahren angepasst. Bis 2025 liegt die Aktienquote bei 30 Prozent. Ab 2025 beträgt der Aktienanteil 15 Prozent, ab 2028 für zwei Jahre nur noch 10 Prozent.

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Um die Million auszahlen zu können, ist der Anteil von Festgeld und Liquidität mit insgesamt 17 Prozent hoch. In den letzten zwei Jahren steigt dieser sogar auf 34 Prozent. «Wir haben bewusst eine höhere Liquiditätsreserve, um anstehende Finanzierungsbedingungen zu erfüllen», erklärte Stocker. Keine eigenen Produkte zu verwenden, nimmt das VZ sehr ernst. Den grössten Teil des Festgeldes würde die Bank wegen der höheren Verzinsung zu einer Drittbank verlegen.

Ein vollständiger Eindruck

Das VZ ging mit der besten Bewertung durch das IVA ins Rennen. «Der Vorschlag macht einen vollständigen Eindruck», heisst es dort. Um Währungsrisiken zu reduzieren, stammen 67 Prozent der Aktien aus der Schweiz. Um den Liquiditätsbedarf der Stiftung zu decken, liegt der Fokus auf dividendenstarken Firmen.

Die Jury hatte dennoch einiges zu bemängeln. Kurt Haug kritisierte die zu kleinen Positionen. «0,5 Prozent in Smurfit Kappa machen doch keinen Sinn. So wird das Portfolio überdiversifiziert. Positionen sollen drei bis vier Prozent haben, sonst wird es kunterbunt.»

Alex Hinder hielt die Renditeerwartung von 2,99 Prozent angesichts der hohen Obligationen- und Festgeldquote für zu optimistisch: «Die Rendite müsste einzig von den 30 Prozent Aktien kommen. Das ist schwierig.»

VZ-Experte Peter Stocker rechtfertigt vor der Jury die Nachhaltigkeit eines Goldinvestments.
Foto: Roger Hofstetter für BILANZ
Foto: Roger Hofstetter für BILANZ

Boomende Nachhaltigkeitsprodukte

Dirk Rathjen vom IVA fragte, warum das VZ auf Emerging-Markets-Anlagen verzichte. «Weil Firmen in Europa und den USA nachhaltiger sind», lautete die Antwort. Bei den boomenden Nachhaltigkeitsprodukten schaut das VZ genau hin. «Wir haben einen ESG-Boom. Da muss man bei der Produktwahl aufpassen», sagte Stocker. Produkte mit Nachhaltigkeits-Label sind teurer, aber das nicht immer zu Recht. Das VZ würde dem Testkunden den CSIF Equity Switzerland Total Market Blue QB ins Portfolio legen. Die Kosten liegen hier bei 0,05 Prozent. Der ebenfalls den Schweizer Markt abdeckende Swisscanto IEF Switzerland Total Responsible mit der Nachhaltigkeit im Namen koste 0,17 Prozent. Die bedenklichen Geschäftsaktivitäten sind laut VZ in beiden Fällen bei null Prozent.

Thorsten Hens hinterfragte die Nachhaltigkeit eines Goldinvestments im Portfolio. Das VZ würde drei Prozent der anzulegenden Gelder in den Swiss Rock Gold Fund stecken. Laut Stocker werde bei dem ETF die Wertschöpfungskette auf Nachhaltigkeit geprüft.

Christian Dreyer erkundigte sich, ob das VZ SEC-Lending mache, also die Wertpapiere an Leerverkäufer verleihe. «Wir finden SEC-Lending wegen der Risiken nicht gut», so Stocker. Falls es der Kunde aber wünsche, könne es das VZ über die UBS anbieten.

Bei den eigenen Kosten gehört VZ zu den günstigsten Banken. Beratungs- und Verwaltungsgebühren betragen pauschal 0,35 Prozent. Die durchschnittliche All-in Fee der 20 getesteten Banken beträgt 0,5 Prozent im Jahr. Am günstigsten war hier mit 0,28 Prozent die Berner KB. Die mit 0,7 Prozent höchste Gebühr, angeboten von mehreren Banken, fällt fast zweieinhalb Mal so hoch aus. Die inneren Kosten, die vom IVA überprüft wurden, liegen im Mittel bei 0,21 Prozent, was laut IVA «für ein hohes Mass an Kostenbewusstsein bei der Umsetzung der Anlagen spricht».

Die Bestenliste

Die Sieger, Ausgezeichneten und Leader des diesjährigen Private-Banking-Ratings:

Der Gesamtsieger:

  • VZ VermögensZentrum

Die Sieger:    

  • VZ Vermögenszentrum vor UBS (Banken national)
  • SGKB vor LUKB (Banken national)
  • Julius Bär vor Rahn&Bodmer (Privatbanken)
  • DZ Privatbank vor Oddo BHF (Auslandbank)

Die Ausgezeichneten:

  • UBS (Banken national)
  • LUKB | SGKB | DZ Bank/Berner Kantonalbank | Baloise Bank SoBa (Banken regional)
  • Julius Bär | Rahn&Bodmer (Privatbanken)
  • DZ Privatbank | Oddo BHF (Auslandbanken)

Langjährige Qualitätsleader:

Wer insgesamt viermal getestet wurde und bei den drei letzten Tests mindestens die Note 2,0 erreichte, wird als «langjähriger Qualitätsleader» eingestuft.

  • VZ VermögensZentrum (Banken national)
  • Berner Kantonalbank | Valiant | Neue Aargauer Bank (Banken regional)

Dieser Artikel erschien in der Mai-Ausgabe 2020 der BILANZ.