Zum 12. Mal hat BILANZ undercover für einen echten Kunden die Dienstleistugen von Banken geprüft. Dieses Jahr war der Fall besonders verzwickt.
Der Fokus auf die Kosten wird von den teilnehmenden Banken kritisiert. Qualität habe ihren Preis, lautet das Motto. «Wir sind besser, nicht billiger», sagte auch Thomas Stucki. Der CIO der SGKB warf sich mit seinem Kollegen Hanspeter Manser ins Rennen um den Kunden. Seit 31. Dezember 2015 legte ein SGKB-Portfolio (per 29. Februar 2020) 21,8 Prozent zu, die Benchmark 17,15 Prozent
Teuer ist die SGKB jedoch nicht. Mit Gesamtkosten von 0,42 Prozent zählt sie zu den günstigsten Anbietern. Das liegt nicht zuletzt am Einsatz von Direktanlagen. Diese verursachen geringere Kosten und sind das, worauf die Bank spezialisiert ist.
«Die Portfoliokonstruktion wirkt durchdacht», schreibt das IVA über den Vorschlag. Neben Einzelaktien und Obligationen gibt es Immobilien- und einen Mikrofinanz-Fonds. Letzterer wanderte vor allem wegen des Nachhaltigkeitsfokus in den Vorschlag.
Vermögen in drei Cluster aufgeteilt
Die Herausforderung der jährlichen Entnahmen meisterte das Team um CIO Stucki gut. Das Vermögen von zwölf Millionen Franken wird in drei Cluster unterschiedlicher Risikoklassen aufgeteilt. Im ersten Cluster werden drei Millionen unverzinst, aber zumindest gebührenfrei als Liquidität gehalten, um den Finanzierungsbedarf zu decken.
Das restliche Geld wird längerfristig investiert. Vier Millionen im zweiten Cluster für drei bis sieben Jahre zu 25 Prozent in Aktien, fünf Millionen für acht und mehr Jahre mit einer Aktienquote von 50 Prozent. Zu grosse Risiken sind nicht angesagt. «Wie der heutige Tag zeigt, können Substanzverluste an den Finanzmärkten beträchtlich sein», sagte CIO Stucki. Die Banken scheinen sich der Verantwortung bei Stiftungsgeldern bewusst zu sein.
Dieser Artikel erschien in der Mai-Ausgabe 2020 der BILANZ.