Das rentable Geschäft mit Schweizer Arztpraxen
Medizin-Business: Praxisketten erhöhen die Rentabilität.
Quelle: Getty ImagesNur die Hälfte der Hausärzte arbeitet in eigener Praxis. Auf dem Land werden Ärzte rar, in Städten dominieren Praxisketten. Was dahinter steckt.
Mehrheitsaktionärin Rita Zuellig, eine Zahnärztin, und Geschäftsführer Per-Erik Diethelm, ein Betriebswirt, besitzen 17 Gruppenpraxen in ländlichen Regionen. Angestellt sind bei der Firma in Freienbach SZ 58 Ärzte für 39 Vollzeitstellen.
Der Gründer des Ärztenetzwerks Medix, Felix Huber, hat mittlerweile acht Gruppenpraxen rund um Zürich aufgebaut. Angestellt sind 55 Ärzte für 35 Vollzeitstellen. Bei sich ergebenden Gelegenheiten will Huber allenfalls Praxen zukaufen.
Seit dem Jahr 2011 betreiben die Betriebswirte Jennie und Martin Olsson die Aktiengesellschaft in St. Gallen mit fünf Gruppenpraxen in Schweizer Städten. Gemäss der Homepage betreuen 79 Ärzte Patienten während 365 Tagen im Jahr.
Der Luzerner Krankenversicherer Concordia betreibt unter diesem Label acht Gruppenpraxen. Dazu kommt das Callcenter Concordiamed, das rund um die Uhr Versicherte mit gesundheitlichen Problemen berät. In den Praxen und im Callcenter arbeiten 60 Ärzte.
Die Beteiligungsgesellschaft Ufenau Capital Partners übernahm 2016 fünf Einzelpraxen und baute diese zu Gruppenpraxen aus. Heute werden 30 Hausärzte an neun Standorten beschäftigt. Drei weitere Praxen folgen bis Ende Jahr.
Die Krankenversicherer Concordia und Sanitas halten je 50 Prozent an der Winterthurer Firma. Ihr gehören 13 Gruppenpraxen, darunter eine in Lugano, mit 100 Ärzten. Die erste entstand 1990 in Zürich-Wiedikon. Beteiligt waren damals zehn Kassen.
Seit dem Jahr 2007 hat der einstige Wirtschaftsförderer Peter Zumstein zehn Praxen in der Deutschschweiz akquiriert. Die von ihm angestellten Hausärzte besetzen 12 Vollzeitstellen. Die Zentrale des Unternehmens befindet sich in Alpnach OW.
Der Ex-Spitalmanager Joseph Rohrer übernahm mit Geschäftsführerin Andrea Sprankel 31 Landpraxen. Die 38 Vollzeitstellen der Firma in Hünenberg ZG sind mit 42 Ärzten besetzt. Jährlich sollen drei bis fünf Einzel- und Doppelpraxen dazukommen.
Hinter der Stiftung mit elf Gruppenpraxen in der Deutschschweiz steht der Basler Krankenversicherer Sympany. 70 Ärzte teilen sich 46 Vollzeitstellen. Zudem betreibt Meconex für das Kantonsspital Liestal die Diabetes- und Hormonpraxis Endodiab.
Die von Ärzten gegründete Ärztekasse Genossenschaft in Urdorf ZH nimmt Standeskollegen nicht nur administrative Aufgaben ab. Sie betreibt auch 13 Xundheitszentren in der Deutschschweiz und in Blenio TI. Darin arbeiten 35 Ärzte.
