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PersonPhilipp Wyss
Der gelernte Metzger und Kaufmann Philipp Wyss arbeitet schon fast ein Vierteljahrhundert für Coop, seit Mai 2021 als CEO. An der Konzernspitze ging eine regelrechte Rochade vonstatten: Hansueli Loosli gab seinen Posten nach zehn Jahren als Konzernpräsident ab, Coop-Chef Joos Sutter folgte auf den Präsidentenposten, und der damalige Vizechef Wyss rückte nach und wurde zum Chef der Coop-Gruppe befördert. Es ist ein weiter Aufstieg, den der Luzerner im Unternehmen hinlegte. Lanciert hatte er seine Karriere allerdings bei der Konkurrenz in Zürich. So war Wyss beim Migros-Genossenschafts-Bund als Produktmanager tätig, bevor er 1997 nach Basel wechselte und bei Coop als Manager der Sparte Fleisch, Fisch und Frischconvenience einstieg. Später wurde er Leiter dieses Bereichs, stieg dann 2008 zum Verkaufschef der Coop-Region Zentralschweiz-Zürich auf. Ein Jahr darauf gelang ihm unter dem damaligen Coop-Chef Hansueli Loosli der Sprung in die Geschäftsleitung.
Als stiller Schaffer hat er sich dort in den letzten Jahren verdient gemacht. Auf die Frage, warum Wyss die erste Wahl für den Chefposten gewesen sei, betonte Joos Sutter in der «Coopzeitung» dessen grossen Leistungsausweis und bezeichnete ihn als perfekten Nachfolger: «Philipp hat breite Erfahrung und kennt das Geschäft bei Coop von der Pike auf.» Andererseits hätten sein Wille zur Veränderung und sein Drang nach Verbesserungen für ihn gesprochen. Stehen bleiben darf Wyss tatsächlich nicht. Denn in der Corona-Krise hat zuletzt der Belieferungs- und Abholgrosshändler Transgourmet gelitten – Coops zweites Standbein neben dem Detailhandel. Auch setzen die deutschen Discounter Aldi und Lidl ihre Expansion fort und kommen Coop und Migros zunehmend in die Quere.
Aufholbedarf hat Wyss ebenfalls im Onlinegeschäft, in dem Migros mit Digitec Galaxus Marktführerin ist. Dafür jedoch konnte Coop im Kerngeschäft der Supermärkte zuletzt stärker zulegen als Migros. Wyss will denn auch Coops Stellung als Bio-Pionierin ausbauen, und er strebt den Meilenstein von 1000 Verkaufsstellen in der Schweiz an – aktuell sind es 944. Das Ziel: noch näher an die Kunden heranzukommen, in den Städten und Agglomerationen, aber auch in abgelegenen Bergdörfern.
(Stand: Dezember 2021)