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PersonThomas Dübendorfer
Start-up-Gründer und Business Angel: Neun Unternehmen hat Thomas Dübendorfer (43) schon (mit)gegründet. Und einige von ihnen mit Erfolg verkauft: Die Community-App Spontacts ging 2012 an Scout24, die Banking-Analytics-Plattform Contovista 2017 an die Aduno Gruppe. Seit 2014 verhilft er als Gründer und Präsident des Swiss ICT Investor Club (SICTIC) anderen Start-up-Gründern zu Geld – und damit zu einer Chance.
Heute zählt der Angel Investor Club über 220 Geldgeber, die 2017 insgesamt 107 Start-ups genauer unter die Lupe nahmen und gut 30 von ihnen eine Finanzierung sicherten – insgesamt 40 Millionen Franken. «Wir haben es in nur drei Jahren geschafft, dass ein Drittel der Seed Investments in Schweizer Start-ups aus dem Technologie-, Soft- und Hardwarebereich über uns laufen», sagt Dübendorfer.
Und das geht so: Der Non-Profit-Verein bringt Start-ups mit passenden Investoren zusammen, beteiligt sich selber aber nie. Viele SICTIC-Angel-Investoren leben in der Schweiz und sind im Idealfall selber Unternehmer. Ab 20 000 Franken können sie sich an einer Investitionsrunde beteiligen. «In den meisten Runden werden zwischen 800 000 und einer Million Franken investiert», so Dübendorfer. Die SICTIC Investor Days sind Events, an denen sich potenzielle Investoren und Start-up-Gründer näherkommen. Diese Veranstaltungen finden rund 16-mal pro Jahr in der Schweiz und Liechtenstein statt. Der Verein finanziert sich nicht etwa über Provisionen, sondern mit Firmenpartnerschaften und Jahresbeiträgen der Mitglieder. Diese variieren, je nach Investortyp, zwischen 500 und 10 000 Franken.
Bevor er sich in die Start-up-Szene stürzte, hatte Dübendorfer Informatik an der ETH studiert, doktoriert und sieben Jahre bei Google gearbeitet: Als Softwareentwickler war er für Cybersecurity- und Privacy-Projekte zuständig. Sein Wissen gab er gerne weiter: Während zehn Jahren dozierte er an der ETH zu Cybersecurity. Mit SICTIC wird er Anfang 2019 ein Handbuch für Angel-Investoren herausgeben. Es richtet sich speziell an Laien und erklärt, was alles zu beachten ist. Daneben bleibt Dübendorfer ewiger Gründer: «Ich bin aktuell an zwei neuen Projekten dran.»