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PersonUlrich Götz
Mit Gedanken virtuelle Spielfiguren steuern? Was unmöglich klingt, haben Ulrich Götz und René Bauer möglich gemacht. Im Rahmen des 2016 erstmals ausgetragenen «Cybathlon», einem Wettkampf, an dem sich Personen mit starken körperlichen Behinderungen unter Einsatz technischer Assistenzmittel messen, konzipierten und realisierten sie das Spiel «Brain Runners». Dort steuern Tetraplegiker, also Menschen, die sich vom Hals an abwärts nicht oder nur schwer beeinträchtigt bewegen können, Spielfiguren durch eine Cyberstadt. Die Inputs zur Steuerung der Spielfiguren erfolgen mittels Hirnsignalen. Wer gedanklich richtig reagiert, kann an der passenden Stelle beschleunigen oder einem Hindernis ausweichen.
Seit 2016 hat sich die Welt der Serious & Applied Games, in der sich Götz bewegt, stark weiterentwickelt – dank ihm hält die Kreativbranche Einzug in die Wirtschaft. Durch Forschung und Entwicklung wurden Applikationen im medizinischen, therapeutischen oder auch edukativen Umfeld möglich, die täglich im Einsatz sind. «Früher war Game Design ein Nischenstudium, heute sind die Absolventen gefragte Mitarbeitende in Game-Firmen, Marketing- und IT-Abteilungen.» Klar, denn die Absolventinnen und Absolventen treffen mit ihrer Ausbildung den Nerv der Zeit. Nie zuvor war die Nachfrage nach digitalen Lösungen in den Bereichen der Unterhaltung, der Bildung, des nachhaltigen Ressourcenmanagements oder der Medizintechnik grösser. Genau deshalb engagiert sich Götz stark in der Entwicklung innovativer Projekte und der Förderung junger Talente. «Die ZHdK ist nicht nur eine Bildungsstätte, sondern auch ein Thinktank. Ein Ort, wo Innovation stattfindet und Gedankenanstösse für die Zukunft entstehen», meint er und verweist auf die zahlreichen Spin-offs und Start-ups, die aus der ZHdK hervorgegangen sind.
An der ZHdK hat Götz die Leitung der Fachrichtung Game Design inne. Mit seinem architektonischen Ausbildungshintergrund setzte er sich lange mit Gesetzmässigkeiten des realen Raumes auseinander – heute arbeitet er daran, solche Konzepte auch in den virtuellen Raum von Games zu übertragen. Sein Wissen teilt er als Dozent auf Bachelor- und Masterstufe. «Wir stehen beim Game Design nicht mehr am Anfang und haben bereits so viel erreicht. Wir dürfen aber gespannt sein, was die Zukunft virtueller Welten noch alles bringt», bekräftigt Ulrich Götz die Zukunftsorientierung der Ausbildung.