Die auch in der Schweiz bekannte Restaurant-Kette Vapiano hat sich nach eigenen Angaben Kredite von rund 30 Millionen Euro gesichert. Gleichzeitig verschiebt das angeschlagene Kölner Unternehmen die eigentlich für Freitag geplante Vorlage der Jahresbilanz.

Es gebe verbindliche Kreditzusagen von Banken und Grossaktionären, teilte die Restaurant-Kette am Donnerstagabend mit. Die Geschäftszahlen 2018 sollen nun am 18. Juni veröffentlicht werden. Vapiano begründete die Verzögerung mit der noch notwendigen Dokumentation der ausgehandelten Refinanzierung. Ein Termin für die Generalversammlung werde gesondert angekündigt.

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Geld für Neuausrichtung

Vapiano hatte bereits im Februar nach ersten Berechnungen Zahlen vorgelegt, die hinter den Planungen zurückgeblieben waren. Darauf folgte der zweitgrösste Kurssturz seit dem Börsengang Mitte 2017. Am Donnerstag waren Vapiano-Aktien 0,9 Prozent fester bei 5,93 Euro aus dem Handel gegangen.

Mit den nun gesicherten Krediten solle die finanzielle Restrukturierung und die strategische Neuausrichtung vorangetrieben werden, teilte Vapiano weiter mit. Damit seien die Weichen für die Zukunft gestellt, erklärte Firmenchef Cornelius Everke. «Unser Ziel ist es, Vapiano zurück auf einen profitablen Wachstumspfad zu bringen.»

Zu schnelle Expansion?

Vapiano steckt in den roten Zahlen. 2017 machte die Firma einen Verlust von rund 30 Millionen Euro, 2018 soll der Gesamtverlust laut vorläufigen Zahlen vom Februar «deutlich» unter diesem Wert liegen. Der Umsatz lag bei 370 Millionen Euro. Auf gleicher Fläche, also ohne Neueröffnungen, war das ein Minus von einem Prozent – angesichts des starken Wachstums in der Gastrobranche sind das schlechte Werte.

Mit Geld aus dem Börsengang 2017 setzte Vapiano auf Expansion, im vergangenen Jahr kamen mehr als 30 neue Restaurants hinzu. In 33 Staaten ist Vapiano inzwischen präsent mit 231 Restaurants, die meisten davon in Deutschland.

(sda/ise)