Die 300 Reichsten

Kurz vor Weihnachten 2022 verstarb der Maler Franz Gertsch in seinem 93. Lebensjahr. Der Industrielle Willy Michel (76) war fasziniert von dessen Bildern, er wurde zum Sammler und höchst generösen Mäzen des Berner Künstlers. Die Bewunderung ging so weit, dass Michel in Burgdorf ein beeindruckendes Museum für seinen Freund erbauen liess, das genug Raum bietet für die grossformatigen Werke. Das Museum Franz Gertsch, das 2002 eröffnet und 2019 ausgebaut wurde, kostete Michel wohl um die 30 Millionen Franken. Geld, das ihn nicht reut, denn «damit erfülle ich mir einen persönlichen Traum», meinte er damals.

Sowieso ist Geld in der Familienkasse reichlich vorhanden. So halten Michel und seine Familie knapp drei Viertel der Aktien am von ihm gegründeten Burgdorfer Medizinaltechnikunternehmen Ypsomed. Die Firma wird seit 2014 von seinem 46-jährigen Sohn Simon gelenkt. Und wie einst der Vater überzeugt auch der Junior als Chef: So wurde Ypsomed im Ranking «Top innovative Unternehmen 2024» von BILANZ, «PME» und Statista als innovativstes Schweizer Unternehmen ausgezeichnet.

Die Innovationskraft schlägt sich ebenso positiv im Geschäftsgang nieder. Die deutlichen Ertragssteigerungen des Unternehmens wie auch die rosigen Aussichten werden von den Anlegern beklatscht; die Ypsomed-Aktien haben sich denn auch im Jahresvergleich mit einem Kursplus von rund 70 Prozent zu Börsenstars gemausert. Das familiäre Aktienpaket legte innerhalb von zwölf Monaten eine gute Milliarde Franken an Wert zu.