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PersonNick Hayek
Nick Hayek, CEO der Swatch Group, lenkt den grössten Uhrenkonzern der Welt: Mit 36 000 Mitarbeitenden, davon 12 000 in der Schweiz, und 18 Uhrenmarken von Swatch über Tissot und Longines bis Omega und Breguet, die zwei- bis sechsstellig kosten. Die Swatch Group ist börsenkotiert. Hinter dem Aktienkurs liegt ein bewegtes Jahr. Er startete bei 240 Franken, stieg im ersten Halbjahr auf 330 Franken und fiel im zweiten Semester zurück in 200er-Gefilde: Im Juni wurde angekündigt, dass die Aktien per 20. September aus dem Swiss Market Index ausscheiden würden. Hinzu kamen Sorgen um den grössten Luxusmarkt China, die sich inzwischen jedoch gelegt haben. Der Titel ist wieder am Steigen.
Es ist davon auszugehen, dass Hayek weder das Auf noch das Ab gross beachtet hat. Der 67-Jährige ist bekannt für seine Nonchalance in Bezug aufs – kurzfristige – Börsengeschehen. Sein Kompass sind Verkaufszahlen und Produktionskapazitäten. Die Rolle als Patron spielt er, zusammen mit seiner Schwester Nayla, die als Präsidentin amtet, unbeirrt selbstbewusst und seiner Sache sicher wie eh und je: «2021 wird zu einem der besten Jahre in der Geschichte der Swatch Group», sagte er in einem TV-Interview und fügte an, «2022 wird für uns zum Rekordjahr werden». Für das laufende Jahr erwartet er einen Umsatz von gegen 7,5 Milliarden Franken, womit er dem Rekordjahr 2019 mit 8,2 Milliarden noch hinterherhinken würde, das Katastrophenjahr 2020 mit 5,6 Milliarden Franken aber klar hinter sich gelassen hätte.
Seine Wachstumstreiber sind China und die Vereinigten Staaten. 2019 stammten 36 Prozent des Umsatzes aus dem Reich der Mitte, 2020 sogar 45 Prozent. Ein Klumpenrisiko? «Nein, eine Klumpenchance», sagt Hayek. Die Regierung Xi Jinping strebt nun schliesslich eine Teilhabe eines grösseren Anteils der Bevölkerung am wirtschaftlichen Erfolg an: Der Mittelstand – Hayeks Klientel – soll so bis 2025 von derzeit 340 Millionen Menschen auf 500 Millionen anwachsen.
Der Trend zu teuren Uhren spielt Hayek dank dessen grossem Luxussegment zusätzlich in die Karten, fordert ihn allerdings auch heraus: Technologiekonzerne schöpfen mit ihren Smartwatches im günstigen Preissegment Geschäft ab. Aber Hayek wäre nicht Hayek, sähe er darin nicht ebenfalls einen Gewinn für sich: Er rechnet damit, dass viele via Handgelenk-Computer dereinst zu mechanischen Uhren finden.
(Stand: Dezember 2021)