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PersonFrançois-Henry Bennahmias
Audemars Piguet (AP) gehört zu den weltweit renommiertesten Marken schweizerischen Uhrschaffens und zu den wenigen, die im Jahr über eine Milliarde Franken Umsatz einspielen. Mastermind des Erfolgs ist der Franzose François-Henry Bennahmias: Er, der ursprünglich als Profigolfer Karriere machen wollte, dann aber zum Schluss kam, dass er dazu nicht geschaffen ist, hat 1994 als Verkäufer bei AP klein angefangen und ist rasch gross geworden. Zuletzt hat er den US-Markt erobert und war in der Poleposition, als die Inhaberfamilien Audemars und Piguet 2012 einen neuen CEO suchte. Dass sie ihm den Job gegeben haben, bezeichnet Bennahmias als mutig, dass er ihn angenommen hat, ebenfalls – und das Bonmot «Die Welt gehört den Mutigen» als die reine Wahrheit.
Bennahmias steuert die Firma mit rund 1600 Mitarbeitern mit viel Erfolg von Le Brassus aus. Den Umsatz hat er mehr als verdoppelt. Sein Rezept: Mehr vom Bewährten und sehr viel Neues. So verabschiedete er sich aus dem Messezirkus und von Uhrenhändlern, veranstaltet nun stattdessen eigene Events und verkauft seine Uhren in eigenen Boutiquen und den AP Houses, schicken Apartments, in denen es nicht in erster Linie ums Verkaufen geht, sondern ums Feeling: Kunden können mit Freunden essen kommen, einen Geburtstag feiern, Meetings abhalten. Ab November gibt es in einigen AP Houses neu auch Geschmeide der italienischen Goldschmiedin Carolina Bucci zu kaufen. Sie stellt für Bennahmias das sogenannte Frosted Gold her.
Vergangenes Jahr sorgte Bennahmias für einen Aufschrei in der Audemars-Piguet-Community, die der legendären Royal Oak huldigt, als er die Code 11.59 lancierte. Die Uhrenlinie basiert auf einer von Grund auf neuen Konstruktion, und sie ist im Unterschied zur achteckigen Legende von 1972 rund. Geht es nach Bennahmias, wird sie zur neuen Ikone des Hauses.
2020 hat er – Corona-bedingt nur im kleinen Kreis – in Le Brassus das Musée Atelier Audemars Piguet eröffnet. Es stammt aus der Feder des dänischen Könners Bjarke Ingels. Das Gebäude ist architektonisch eine Wucht, energie- und materialtechnisch state of the art und nicht nur für Markenfans kuratiert, sondern soll das stille Vallée de Joux beleben. Menschen, die kommen, will er fortan auch noch etwas dabehalten: 2021 eröffnet direkt neben dem Museum das Hôtel des Horlogers – gleicher Architekt, gleicher Bauherr.
(Stand: Dezember 2020)