Die Kurse der Mineralölkonzerne dürften sich wieder erholen. Langfristig zählt, dass diese die Energiewende nicht verpassen.
Zwar musste auch der zweitgrösste amerikanische Mineralölkonzern massiv Investitionen herunterfahren, Wertberichtigungen vornehmen und Personal entlassen. Doch Chevron war mit einem vergleichsweise soliden Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital ins Corona-Jahr 2020 gestartet und gehörte unter den Ölwerten zu den stabilsten Performern.
Der Rückstand der Aktie gegenüber dem Vor-Corona-Stand beträgt denn auch «nur» 20 Prozent. Im letzten Sommer wurde bekannt, dass Chevron für 5 Milliarden Dollar den Konkurrenten Noble Energy übernimmt.
«Chevron ist ein solider Branchenvertreter, aber die Aktie ist im Vergleich stattlich bewertet», sagt Daniel Benz von der ZKB. Käufe drängten sich damit nicht auf. Die SGKB setzt den Konzern auf «neutral». Zwar habe das Unternehmen ein sehr förderlastiges Geschäft und damit einen starken Hebel, wenn sich der Ölpreis erhole, sagt Matthias Müller von der SGKB. Umgekehrt sei die Aktie im Vergleich zu den europäischen Konkurrenten aber teuer bewertet. Zudem fehle Chevron eine Nachhaltigkeitsstrategie.
Nationalität: USA
Umsatz (2020): 94,7 Mrd. Dollar
Verlust (2020): 5,5 Mrd. Dollar
Börsenkapitalisierung: 184,4 Mrd. Dollar
Mitarbeiteranzahl: 48'200
Kurs-Buchwert-Verhältnis: 1,37
Dividendenrendite (2020): 5,37%