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So digital sind die Bundesräte

Stefan Barmettler HZ
Von Stefan Barmettler und Bastian Heiniger
am 25.10.2018 - 06:00 Uhr
Quelle: www.STEMUTZ.com

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Die Schweiz will in der digitalen Welt eine führende Rolle spielen. Ist die Regierung bereit? Der ­«Digital-Check» gibt Aufschluss.

Doris Leuthard, Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek)

Bereits im Studium in den 1980er Jahren sammelte sie erste Erfahrungen in der Mac-Welt und auch später blieb ihre Affinität für elektronische Gadgets bestehen. Sie fährt seit Jahren mit einem schwarzen Tesla durchs Land und wünschte sich unlängst einen elektronischen Staubsauger zu Weihnachten; regelmässig kauft sie übers Internet ein. Auch beruflich ist Doris Leuthard mit der digitalen Welt verknotet.

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Da wäre das Bundesamt für Kommunikation (Bakom), das sich mit Themen wie Konvergenz, Social Media oder TV auseinandersetzt, schliesslich das Bundesamt für Energie (Smart Grid), das Bundesamt für Strassenbau (Smart Cities, E-Mobilität, autonomes Fahren), die Betriebe SBB, Post und Swisscom, die auf Breitband und Cloud-Technologie setzt.

Bakom als Digital-Hub des Bundes

Leuthard weiss: Der technologische Drive stellt neue Fragen ans Uvek: Wie soll die Zulassung eines Elektrofahrzeuges geregelt werden, das alljährlich mit einem Update des Herstellers neu aufgesetzt wird? Wie soll der Drohneneinsatz geregelt werden?

Ihr Bakom dient übrigens auch als Digital-Hub des Bundes und Bakom-Chef Philipp Metzger gilt als Mastermind hinter der Digitalstrategie, die der Bundesrat kürzlich unter dem Titel «Strategie Digitale Schweiz» präsentierte.

Bundesraetin Doris Leuthard spricht an der Medienkonferenz

Doris Leuthard: Die scheidende Bundesrätin wird in Sachen die Digitalisierung eine Lücke hinterlassen.

Quelle: © KEYSTONE / ANTHONY ANEX

Sie selber versteht sich als Impulsgeberin in der Bundesverwaltung, die nicht übermässig technologieaffin ist und die Perfektion weit vor Innovation stellt. So müssen ihre Amtsdirektoren jährlich zweimal antreten und der Chefin Zukunftsprojekte präsentieren. Dass die Magistratin ein Gespür für Marketing hat, bewies sie diesen Sommer mit dem Drohnen-Gipfel.

Nachdem sie vor zwei Jahren bei einem Staatsbesuch im chinesischen Shenzhen eine Drohne geschenkt bekam, begann sie sich für die fliegenden Sackmesser zu interessieren. Und lernte, dass in der Schweiz unzählige Drohnen-Startups zur Vermessung oder zur Ernteanalyse abgehoben haben.

Erster Drohnenkongress

Daraus entstand diesen Sommer ein Drohnen-Kongress in Zürich, eine Drohnen-Initiative mit dem WEF sowie eine Standortförderungskampagne mit dem Film «Switzerland – Home of Drones», der einen Auftritt an der Consumer-Electronics-Messe in Las Vegas hatte. 

Ihre grosse Affinität zur digitalen Welt ist auch dem Ausland nicht entgangen. Kürzlich hat sie UNO-Generalsekretär António Guterres in ein hochkarätiges Beratergremium geholt, das bis 2019 einen Bericht zur globalen Digital-Kooperation abgeben soll. Geleitet wird die Gruppe von Melinda Gates und Jack Ma.

Gut möglich, dass die Aargauer Juristin mit Tech-Flair schon bald im Verwaltungsrat einer Firma wie ABB, Nestlé oder SGS auftaucht.

Berufliche Affinität: 5

Persönliche Affinität: 5